Adidas nutzt Schwäche des DFB
Nach dem sportlichen Desaster hat es der Deutsche Fußball-Bund (DFB) eilig, Adidas fest an sich zu binden. So erreicht der Sportartikelkonzern doch noch eine längere Laufzeit des Ausrüstervertrags. Der Grund: Das schmachvolle Ausscheiden der Nationalkicker in der Vorrunde der WM in Russland veränderte die Verhandlungspositionen radikal. 2016 war der DFB mit der breiten Brust des aktuellen Weltmeisters in die Gespräche gegangen. Adidas hatte Nike als Nebenbuhler im Nacken und musste hinnehmen, dass der Verband die erwünschte Verlängerung um nochmals zehn Jahre auf vier kappte – und sich der Preis verdoppelte. Nun erhält Adidas dank der früh abgeschlossenen neuen Vereinbarung immerhin eine Fortsetzung der Partnerschaft bis 2026. Und das wohl zu dem vor zwei Jahren ausgehandelten Preis: Die Niederlagen gegen Mexiko und Südkorea haben den Marktwert der DFB-Elf gedrückt. Zu Einzelheiten über den Vertrag schweigt der Verband, ein Anruf in der Pressestelle wird abgeblockt. Mit der jüngst von DFB-Manager Oliver Bierhoff versprochenen Nahbarkeit ist es nicht weit her. jh