Adidas steht angeblich vor Reebok-Verkauf
jh München – Spekulationen über einen Verkauf der US-amerikanischen Tochtermarke Reebok haben am Donnerstag der Aktie von Adidas einen Schub gegeben. Als Tagessieger im Dax stieg der Kurs des Sportartikelkonzerns um 2,8 % auf 282,10 Euro. Der Vorstand mit Kasper Rorsted an der Spitze hat sich nach einem Bericht des “Manager Magazins” für eine Trennung entschieden. Bis zum kommenden März solle die Transaktion erledigt sein. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg steht der Verkaufsprozess jedoch erst am Anfang. Eine Entscheidung falle in den kommenden Monaten. Das Unternehmen lehnte eine Stellungnahme ab: “Marktgerüchte kommentieren wir wie üblich nicht”, sagte eine Sprecherin.Im März dieses Jahres hatte Rorsted angekündigt, im November mitzuteilen, ob Reebok im Konzern einen Platz behalte oder nicht. Zuletzt wurde der Buchwert der Marke abermals verringert, auf nun noch 803 Mill. Euro. 2006 hatte Adidas mit Rorsteds Vorgänger Herbert Hainer Reebok für 3,1 Mrd. Euro gekauft. Die Erwartungen erfüllten sich nie. Für 2018 und 2019 berichtete Adidas von einem positiven operativen Ergebnis. Zuvor hatte Reebok vermutlich nur Verluste geliefert – abgesehen vom Jahr der Übernahme. Für 2016 hatte Rorsted ein Defizit von 150 Mill. Euro genannt. In der Coronakrise schnitt Reebok im zweiten Quartal mit einem Umsatzrückgang von mehr als 40 % schlechter als die Marke Adidas ab, die ein Drittel verlor. Reebok machte noch gut 6 % des Konzernerlöses aus. Analysten von J.P. Morgan und RBC äußerten sich positiv zu einem möglichen Verkauf.