Ado bahnt nach Fusion mit Adler den Squeeze-out an

Wohnimmobilienkonzern steigert Mieteinnahmen

Ado bahnt nach Fusion mit Adler den Squeeze-out an

cru Frankfurt – Deutschlands drittgrößter Wohnimmobilienkonzern Ado Properties mit Hauptsitz in Luxemburg hat nach der Übernahme des etwa gleich großen Berliner Konkurrenten Adler Real Estate die Erträge aus Vermietung im ersten Halbjahr auf 148 Mill. Euro mehr als verdoppelt und das operative Ergebnis deutlich gesteigert. Trotz der von der Tochter Adler angekündigten Kapitalerhöhung zur Finanzierung der Fusion, die als Reverse Takeover angelegt ist, kletterte der Kurs der im SDax notierten Ado-Aktie am Montag um zeitweise 2,6 % und der Kurs von Adler um zeitweise 3,1 %. An Adler Real Estate hielt Ado per Ende des ersten Halbjahres etwa 95 % der Aktien. Die Ado-Tochter hat eine Kapitalerhöhung angekündigt, um Verbindlichkeiten gegenüber dem Mutterkonzern mit Aktien begleichen zu können. Da für die neuen Adler-Aktien nur Ado zeichnungsberechtigt ist, wurde der Schritt am Markt als Indiz dafür gewertet, dass ein Squeeze-out bevorsteht – also ein Hinausdrängen der verbliebenen Adler-Minderheitsaktionäre. Der Streubesitz der Adler-Aktie könnte durch die Kapitalerhöhung unter die Marke von 5 % gedrückt werden. Dann wäre ein Herausdrängen der verbliebenen Minderheitsaktionäre gegen Zahlung einer Abfindung denkbar. Möglich ist dies bei einem Aktienbesitz von mindestens 95 %.Ado sei gut aufgestellt, um dem Berliner Mietendeckel und den Herausforderungen durch Covid-19 zu begegnen. Das Unternehmen profitiere weiterhin vom verlässlichen Zufluss von Mieteinnahmen und einer starken Liquidität. Zudem bekräftigte der Immobilienkonzern seine Prognose für das laufende Jahr.Von der Corona-Pandemie sind Wohnimmobilienkonzerne wie Ado im Gegensatz zu vielen anderen Branchen kaum betroffen. Die Mietstundungen hätten sich Ende August auf rund 400 000 Euro belaufen, hieß es. Dies entspreche nur 1,4 % der gesamten Monatsmieten und gehe fast ausschließlich auf gewerbliche Immobilien zurück.Das operative Ergebnis (FFO1) legte um rund ein Drittel auf 44,3 Mill. Euro zu. Adler habe im ersten Halbjahr 21,9 Mill. Euro zum FFO1 beigesteuert, sagte Co-Unternehmenschef Maximilian Rienecker. Der FFO1 werde durch die Pandemie gerade einmal mit 1,3 % belastet.