Gewerbeimmobilien

Aggregate steigt bei Immofinanz und S Immo ein

Das Gerangel um Österreichs Gewerbeimmobilienkonzerne geht in die nächste Runde. Die in Luxemburg ansässige Aggregate Holdings, hinter der der Österreicher Günther Walcher steht, ist bei Immofinanz und S Immo eingestiegen. Auch beim dritten Player...

Aggregate steigt bei Immofinanz und S Immo ein

hek Frankfurt

– Das Gerangel um Österreichs Gewerbeimmobilienkonzerne geht in die nächste Runde. Die in Luxemburg ansässige Aggregate Holdings, hinter der der Österreicher Günther Walcher steht, ist bei Immofinanz und S Immo eingestiegen. Auch beim dritten Player CA Immo ist Aggregate am Ball.

Wie der Investmentgesellschaft mitteilt, beläuft sich die Beteiligung an Immofinanz auf 10,54% und die an S Immo auf 9,03%. Die Aktienpakte haben einen Börsenwert von 232 Mill. bzw. 120 Mill. Euro. Zudem erwägt Aggregate ein Teilangebot für CA-Immo-Aktien nach dem österreichischen Übernahmegesetz. Mit einer Offerte würde der Immobilieninvestor dem Hauptaktionär Starwood in die Parade fahren, der ein Übernahmeangebot zu 34,44 Euro je Aktie angekündigt hat. Der Aktienkurs von CA Immo notiert allerdings derzeit deutlich über diesem Niveau. Das Starwood-Angebot liegt noch nicht vor, da der US-Investor bei der Übernahmekommission in Wien um eine Fristverlängerung nachgesucht hat.

Über eine Zusammenführung der drei österreichischen Immobilienkonzerne wird seit langem diskutiert. Das Projekt ist aber diverse Male an unterschiedlichen Bewertungsvorstellungen, Finanzkrisen und anderen Hürden gescheitert. Aggregate könnte nun einen weiteren Anlauf einleiten, die Eigentumsverhältnisse neu zu ordnen. Den letzten Vorstoß unternahm der Investor Ronny Pecik, der Immofinanz und S Immo zusammenbringen wollte, die bereits über wechselseitige Beteiligungen miteinander verflochten sind.

Die Anteilskäufe stünden im Einklang mit der Strategie, unterbewertete Immobilienanlagen zu erwerben, teilt Aggregate mit. Ihre Investments konzentrieren sich bisher auf Deutschland. So ist die Holding mit 26,6% an dem neu formierten Wohnungskonzern Adler Group beteiligt. Insgesamt verfügt sie nach eigenen Angaben über ein Vermögen von 4 Mrd. Euro und ein Projektportfolio mit 7,0 Mrd. Euro Bruttowert.

Immofinanz teilt nun mit, dass Pecik einen Verkauf seines Aktienpakets anstrebt und für den Fall dem Aufsichtsrat seinen Rücktritt vom CEO-Posten anbieten werde. Der Deal steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung von Peter Korbacka, einem slowakischen Investor, der den Anteil von 11,5% gemeinsam mit Pecik hält. Auch bei S Immo zieht sich Pecik zurück. Gemäß einer Mitteilung des Unternehmens ist sein Stimmrechtsanteil von 9,08% auf 0,06% gesunken.

Zusammengenommen bringen es Immofinanz, S Immo und CA Immo auf 6,9 Mrd. Euro Börsenwert. Die Hälfte steuert CA Immo bei. Immofinanz kommt auf 2,2 Mrd. Euro Marktkapitalisierung, S Immo auf 1,2 Mrd. Euro. Die im Zuge der Corona-Pandemie abgestürzten Aktienkurse haben sich zuletzt wieder nach oben bewegt. Das Trio besitzt vornehmlich Gewerbeimmobilien mit Schwerpunkt in Deutschland, Österreich und Osteuropa. CA Immo setzt vor allem auf Büros (knapp 90%). Bei Immofinanz sind es 60%, der Rest entfällt auf Einzelhandelsobjekte. S Immo verfügt neben Gewerbeimmobilien (70%) auch über Wohnungen (30%) und ist mit 6% bei CA Immo involviert.