Agrar-Start-up Infarm sammelt 170 Mill. Dollar ein

Börsen-Zeitung, 18.9.2020 Reuters Berlin - Das für seine Indoor-Gewächshäuser bekannte Agrar-Start-up Infarm hat bei Investoren 170 Mill. Dollar eingesammelt. Die Runde werde von LGT Lightstone angeführt, einem auf nachhaltige Investitionen...

Agrar-Start-up Infarm sammelt 170 Mill. Dollar ein

Reuters Berlin – Das für seine Indoor-Gewächshäuser bekannte Agrar-Start-up Infarm hat bei Investoren 170 Mill. Dollar eingesammelt. Die Runde werde von LGT Lightstone angeführt, einem auf nachhaltige Investitionen spezialisierten Kapitalgeber aus Liechtenstein, teilte das Berliner Unternehmen mit. Beteiligt seien unter anderem auch die Duisburger Familienholding Haniel sowie Altinvestoren wie der Fonds Atomico von Skype-Gründer Niklas Zennström. Bis Jahresende würden Kapitalgeber weitere 30 Mill. Dollar draufpacken, kündigte Firmenchef Erez Galonska an.Galonska gründete das Unternehmen vor sieben Jahren in Berlin zusammen mit seinem Bruder Guy Galonska sowie Osnat Michaeli. Während Infarm inzwischen großflächig Gewächshäuser in Supermärkte stellt und Ketten wie Kaufland, Aldi Süd, Coop, Kroger oder Marks & Spencer zu ihren Kunden zählt, bauten die drei am Anfang ihre Pflanzen zu Hause an. “Unser Wohnzimmer war ein Gemüsegarten”, erinnert sich Osnat Michaeli. Nun will das mit insgesamt mehr als 300 Mill. Dollar finanzierte Start-up die “Landwirtschaft näher an den Konsumenten” heranbringen. Die Geldspritze soll in den Ausbau des Geschäfts in den inzwischen zehn Ländern fließen, darunter die USA und Deutschland, sowie in die Erweiterung des Angebots von Kräutern und Salaten bis hin zu Pilzen, Tomaten und Erdbeeren.Infarm vertreibt Erez Galonska zufolge “Landwirtschaft als Dienstleistung”. Während die über die Cloud miteinander verbundenen Gewächshäuser in den Händen von Infarm bleiben, gehöre “alles, was oben rauskommt, den Supermärkten”. Ziel sei, bis Anfang 2023 Gewinne zu schreiben.