Ahlers kann Umsatzverfall nicht aufhalten
ab Düsseldorf – Der Herrenausstatter Ahlers reiht sich in den Reigen der Bekleidungshersteller und -händler ein, die kein Rezept gegen den fortgesetzten Umsatzverfall im stationären Bekleidungseinzelhandel finden. On Top kommt bei dem Familienkonzern aus Herford das schwierige russische Geschäft. In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2017/18 (zum 30. November) landete der Konzernumsatz daher mit 168 Mill. Euro um 6,5 % unter dem Vorjahreswert, wie mitgeteilt wird. Zugleich hat sich das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) auf 5,4 Mill. Euro mehr als halbiert.Wie im September angekündigt, soll ein Restrukturierungsprogramm mittelfristig zu einer nachhaltigen Ergebnisverbesserung führen. In einem ersten Schritt kommt es jedoch zu einer spürbaren Ergebnisbelastung, die in diesem Jahr “voraussichtlich” in einem Ausfall der Dividende münde.Unabhängig davon rechnet Ahlers jedoch damit, den Umsatzverfall im Gesamtjahr etwas abfedern zu können. Beitragen sollen dazu auch Umsatzverschiebungen vom dritten in das vierte Quartal. Doch bereits auf Ebene des Ebit vor Sonderfaktoren wird mit roten Zahlen gerechnet, nachdem vor Jahresfrist vor Zinsen und Steuern noch 3,5 Mill. Euro verdient worden waren. Hinzu kommen Sonderaufwendungen für das Restrukturierungsprogramm von etwa 5 Mill. Euro. Nach neun Monaten stand unter dem Strich gerade noch eine schwarze Null zu Buche.Im Berichtsquartal setzte sich der Umsatzverfall in beiden Segmenten, also auch im Premiumgeschäft mit den Kernmarken Baldessarini, Otto Kern und Pierre Cardin, fort. Hierfür macht Ahlers neben der Hitzewelle auch die “Casualisierung” in der Bürobekleidung verantwortlich. Leicht höhere Umsätze verbuchte Ahlers mit Jeans-Verkäufen. Das reichte jedoch nicht, um auch den fortgesetzten Umsatzrückgang bei Sportswear aufzufangen.Letztlich gab der Umsatz in beiden Segmenten – Premium Brands und Jeans, Casual & Workwear – um je 6,5 % nach. Die Geschäftstätigkeit der Sportswear-Marke Jupiter soll mit der Wintersaison 2019 eingestellt werden. Zugleich beendet Ahlers den Ausflug in die Damen-Aktivitäten.Die Investoren nahmen Reißaus. Mit einem Kurs nahe 3 Euro bringt Ahlers nur noch gut 42 Mill. Euro auf die Waage.