Ahlers rechnet mit Jahr der Stagnation

Vorstandschefin erwartet Einbruch in Russland

Ahlers rechnet mit Jahr der Stagnation

ak Düsseldorf – Nach dem größten Umsatzzuwachs seit langem, der nach einem schwachen Jahresendgeschäft das Ziel dennoch nicht ganz erreichte, bremst der Herrenmodehersteller Ahlers im laufenden Geschäftsjahr (30. November) ab. Vorstandschefin Stella Ahlers rechnet bei Umsatz und Nettoergebnis nur mit einer Stagnation. Bereits im vierten Quartal des vergangenen Jahres gingen die Erlöse um 6,5 % zurück.Die Wirtschaftskrise in Russland macht Ahlers zu schaffen. Für das börsennotierte Familienunternehmen ist das Land einer der wichtigsten Exportmärkte mit einem Anteil am Gesamtumsatz von etwa 6 %. Das Geschäft dürfte nach Schätzung der Konzernchefin um mindestens ein Drittel einbrechen, im schlimmsten Fall sogar um die Hälfte. Ahlers betonte aber, sich langfristig in dem Markt engagieren zu wollen.Für einen gewissen Ausgleich sollen die neuen Länderlizenzen für die Marke Pierre Cardin in Frankreich, Spanien und Belgien sorgen. Hier rechnet Ahlers mit einem Mehrumsatz von 7 Mill. Euro. Allerdings führt der Aufbau der Geschäfte dort auch zu höheren Kosten. Stella Ahlers zeigte sich an weiteren Lizenzen in Italien und Großbritannien interessiert. Mittelfristig sei auch der Einstieg in den US-Markt eine Option.Pierre Cardin gehört wie die Marke Baldessarini zum Premiumsegment der Herforder, das mittlerweile fast zwei Drittel des Umsatzes ausmacht und noch mehr zum Ergebnis beiträgt. Sorgenkind dagegen bleibt die Marke Gin Tonic in der Sparte Men’s & Sportswear, die trotz Restrukturierung immer noch defizitär ist. Mit schwarzen Zahlen sei auch 2015 nicht zu rechnen, sagte Finanzchef Karsten Kölsch.Zur Dividendenkürzung auf 0,45 (i.V. 0,50) Euro je Vorzugsaktie sagte er, Ahlers kehre damit zu der Praxis zurück, nur das auszuschütten, was tatsächlich verdient worden sei.