Ahold Delhaize lässt im US-Geschäft Federn

Harscher Wettbewerbsdruck - Stärke in Heimatmärkten Belgien und Niederlande untermauert

Ahold Delhaize lässt im US-Geschäft Federn

ab Düsseldorf – Auch nach der Fusion von Ahold und Delhaize kämpft der Handelskonzern mit dem widrigen Wettbewerbsumfeld in den USA. Zwar konnte der holländisch-belgische Konzern – die Fusion wurde zum 24. Juli rechtskräftig – im dritten Quartal den Umsatz in allen Regionen ausbauen. Auf dem operativen Ergebnis lastete jedoch das US-Geschäft, das einem harschen Wettbewerbsdruck ausgesetzt ist und deutlich mehr als 60 % zu Konzernumsatz und -ergebnis beisteuert. In den Heimatmärkten, den Niederlanden (Ahold) und Belgien (Delhaize), bewies der Konzern dagegen Stärke.Auch im Schlussquartal werde der Preisdruck im US-Lebensmittelhandel anhalten, lautet die wenig ermutigende Prognose von Dick Broer, CEO des fusionierten Konzerns. Dennoch soll die Umsatzrendite bezogen auf das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) im Gesamtjahr leicht über dem Vorjahresniveau landen. Pro forma brachte es Ahold Delhaize 2015 auf eine operative Marge von 3,5 %. Zugleich wird der freie Cash-flow mit 1,3 Mrd. Euro deutlich unter dem Vorjahreswert von 1,7 Mrd. Euro erwartet. Nach den Angaben sind darin Sachanlageinvestitionen von 1,8 Mrd. Euro enthalten.Im Zuge der Fusion hat Ahold Delhaize auch eine neue Segmentaufteilung vorgenommen. Berichtet wird nun über fünf Segmente – Ahold USA, Delhaize America, Niederlande, Belgien sowie die Division Zentral- und Südosteuropa. Letzteres Segment setzt sich aus den Handelsaktivitäten in Rumänien, Tschechien, Serbien und Griechenland zusammen, steht allerdings nur für gut ein Zehntel des Geschäfts.Zwar konnte der fusionierte Konzern die Erlöse in den beiden US-Segmenten um 2 % auf 5,3 Mrd. Euro (Ahold) bzw. um 0,6 % auf 3,9 Mrd. Euro (Delhaize) steigern – wechselkursbereinigt fiel der Zuwachs mit 1,8 % bzw. 1,1 % sogar noch etwas größer aus. Im operativen Ergebnis kam davon jedoch nichts an. Die operative Marge von Ahold USA verringerte sich auf 3,9 (i.V. 4,1) %, bei Delhaize America ging die Rendite zeitgleich auf 3,5 (3,8) % zurück.Ein umgekehrtes Bild ergab sich in den Heimatmärkten der einstigen Rivalen: So wurde der Umsatz in den Niederlanden um 4,3 % auf 2,9 Mrd. Euro ausgebaut, wobei die Online-Umsätze weiterhin brummten. Die Marge ging auf 4,4 (4,6) % zurück. Nach den Angaben waren dafür jedoch ausschließlich Effekte verantwortlich, die im Zusammenhang mit Investitionen in das Online-Geschäft standen. In Belgien zog der Umsatz um 1,7 % auf 1,2 Mrd. Euro an. Die operative Marge verbesserte sich auf 2 (1,1) %. Höhere Steuern belastenLetztlich landete das bereinigte operative Konzernergebnis mit 513 Mill. Euro um 4,3 % über dem Vorjahreswert, bei einer unveränderten Marge von 3,5 %. In Abzug zu bringen sind Einmaleffekte von 88 Mill. Euro, darin enthalten sind Integrationskosten von 50 Mill. Euro. Der Rückgang im Nettoergebnis aus fortzuführendem Geschäft um nahezu 11 % auf 264 Mill. Euro ist den Angaben zufolge ausschließlich steuerlich bedingt.Nach früheren Angaben will Ahold Delhaize bis Mitte 2019 die Kostenbasis um 500 Mill. Euro drücken. Dem stehen Einmalkosten von 350 Mill. Euro gegenüber.