Air Berlin befördert weniger Passagiere
Reuters Frankfurt – Die krisengeschüttelte Air Berlin setzt den Abwärtskurs fort. Im vorigen Jahr ist die Zahl der Passagiere um 4,4 % auf 28,9 Millionen gesunken, wie Air Berlin am Donnerstag mitteilte. Auch 2015 hatte die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft Passagiere verloren, nämlich 4,6 %. Das Unternehmen schreibt seit neun Jahren nahezu durchgehend Verluste. Eines der Hauptprobleme war und ist, dass Langzeit-Chef und Gründer Joachim Hunold die Firma nach Anfangserfolgen im Tourismusverkehr zum Lufthansa-Rivalen aufbauen wollte. Darauf folgte ein schneller Expansionskurs mit Übernahmen von DBA und LTU, die aber kaum integriert wurden. Experten zufolge befand sich die Fluglinie in zu vielen Geschäftsfeldern gleichzeitig.Auch mit Hilfe der arabischen Etihad, die knapp 30 % der Anteile hält und dem Unternehmen mit Finanzspritzen von weit mehr als 1 Mrd. Euro unter die Arme griff, kamen die Berliner auf keinen grünen Zweig. Etihad steht mittlerweile vor dem Rückzug, wie Reuters im Dezember von mehreren Insidern erfuhr. Langfristig dürften die Fluglinie unter die Kontrolle des Marktführers Lufthansa kommen.