ge Berlin – Selbst im ansonsten profitablen Sommerquartal muss Air Berlin inzwischen rote Zahlen ausweisen. Durch den erhöhten Margendruck sackte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von vorjährigen 81,4 auf 55,8 Mill. Euro, teilte Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft gestern Abend mit. Da der vor wenigen Wochen angestoßene tiefgreifende Unternehmensumbau – der faktisch einer Zerlegung gleichkommt – zusätzliche Restrukturierungskosten zur Folge hat, tauchte das operative Ergebnis im dritten Quartal mit 17,3 Mill. Euro ins Minus. Unter dem Strich fällt damit ein Verlust von 45,6 Mill. Euro an, nach plus 56,2 Mill. vor Jahresfrist. Das negative Eigenkapital, das schon per 30. Juni auf gigantische – 987 Mill. Euro angewachsen war – bei einer Bilanzsumme von 1,7 Mrd. Euro – dürfte damit die Milliardenschwelle überschreiten – und dies, noch bevor die traditionell verlustträchtigen Wintermonate anstehen. Eine sichere finanzielle Basis zu garantieren, wird für den Großaktionär Etihad immer schwieriger.Auch für das vierte Quartal erwartet Vorstandschef Stefan Pichler operativ noch keine Trendwende. “Wir sind aber zuversichtlich, in absehbarer Zeit Fortschritte unserer angekündigten Restrukturierung bekannt geben zu können, die wesentlich zur signifikanten Verbesserung unserer strategischen Positionierung und der finanziellen Situation beitragen werden”, fügte er an.Das Urlaubsquartal war Air Berlin zufolge durch eine fortlaufende Nachfrageschwäche in der Touristik und einen damit verbundenen Preisverfall geprägt. Der Umsatz ging um 5 % auf 1,23 Mrd. Euro zurück. Pichler setzt dagegen auf das Langstreckengeschäft für die “neue Air Berlin”, das als “Premium-Verkehr” die Umsatzerlöse verbessern soll – auch wenn dieser Strategie inzwischen viele Airlines folgen.