Luftfahrt

Air France-KLM erwartet Sommer-Boom

Air France-KLM hofft angesichts vielversprechender Buchungszahlen auf eine dynamische Sommersaison. Die Fluggesellschaft will ihr Flugangebot im zweiten Quartal auf 90-95% des Vorkrisenniveaus erhöhen.

Air France-KLM erwartet Sommer-Boom

Luftfahrtindustrie

Air France-KLM erwartet Sommer-Boom

Verhandlungen mit Apollo über Wartungstochter

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Gesche Wüpper, Paris

Trotz der wiederholten Streiks der französischen Fluglotsen gegen die Rentenreform und der anhaltenden Personalengpässe am Amsterdamer Drehkreuz Schiphol ist es Air France-KLM gelungen, die Verluste weiter einzudämmen und den Umsatz zu steigern. Die französisch-niederländische Fluggesellschaft, die gerade mit Apollo Global Management über die Finanzierung einer Wartungs-Tochter verhandelt, erwartet nach vielversprechenden Buchungszahlen eine dynamische Sommersaison. Sie steht derzeit unter Druck der Tourismusindustrie in Frankreich, die darauf dringt, die Zahl der Verbindungen nach China nach dem Ende der Covid-Restriktionen im Reich der Mitte schnell wieder auf das Niveau des Vorkrisenjahres 2019 zu erhöhen.

Da Air France-KLM im Gegensatz zu IAG die Prognose nicht angehoben hat und der operative Verlust höher als erwartet ausgefallen ist, straften Investoren die Aktie der Airline an der Börse von Paris am Freitag ab, so dass sie zeitweise um mehr als 6% auf 1,41 Euro nachgab. Im ersten Quartal, dem traditionell schwächsten des Jahres, konnte Air France-KLM den Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 42,4% auf 6,33 Mrd. Euro steigern. Die Zahl der Passagiere stieg um 35,3% auf 19,7 Millionen. Das Angebot, das im Auftaktquartal 89% des Vorkrisenniveaus betrug, soll im zweiten Quartal auf 90 bis 95% steigen und bei der Low-Cost-Tochter Transavia im Gesamtjahr sogar 135% betragen. Und das, obwohl Air France die Verbindungen nach China, für die man derzeit nicht wie früher über Russland fliegen kann, nur schrittweise erhöht. Sie sollen im Juli von zuletzt sechs Flügen pro Woche auf 14 Rotationen steigen.

Der operative Verlust verringerte sich von 350 Mill. auf 306 Mill. Euro, fiel damit allerdings höher aus als der auf der Internetseite des Konzerns veröffentlichte Konsens der Analysten, die im Schnitt 280 Mill. Euro erwartet hatten. Der Nettoverlust ging um 208 Mill. auf 344 Mill. Euro zurück. Der freie operative Bargeldmittelzufluss verbesserte sich von 848 Mill. auf 906 Mill. Euro, und die Nettoverschuldung sank von 6,34 Mrd. auf 5,48 Mrd. Euro. Die Fluggesellschaft hat im April bekannt gegeben, die gesamten Hilfen, die sie vom französischen Staat während der Pandemie erhalten hat, zurückgezahlt zu haben. Sie verhandelt nun mit Apollo über eine Finanzspritze von 500 Mill. Euro für eine Tochter.