wü Paris – Trotz eines Starts in das laufende Jahr, der besser lief als erwartet, fliegt Air France-KLM im zweiten Quartal unsicheren Zeiten entgegen. Die französisch-niederländische Fluggesellschaft, die gerade Jean-Marc Janaillac als Nachfolger des am 1. August scheidenden Konzernchefs Alexandre de Juniac berufen hat, warnt, dass der durch Überkapazitäten ausgelöste Preisdruck und negative Währungseffekte die Einsparungen durch niedrigere Treibstoffkosten zunichtemachen könnten. “Wir sehen einen Markt unter Druck, der im Laufe der Zeit noch mehr unter Druck geraten ist”, sagte Finanzchef Pierre François Riolacci. “Wir sind sehr, sehr vorsichtig – vor allem, was das zweite Quartal angeht.” Piloten erwägen StreikZudem droht der französischen Einheit Air France ein weiterer Sozialkonflikt: Da bisher keine Einigung über den neuen Plan zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit getroffen werden konnte, hat der Verwaltungsrat der Muttergesellschaft beschlossen, die noch ausstehenden Maßnahmen des vorherigen Sparplans anzuwenden. Diese sehen vor, die Gehälter der Piloten um 2 bis 3 % zu senken. Die Pilotengewerkschaften schließen deshalb einen neuen Streik nicht aus. Angesichts der düsteren Aussichten gab die Aktie von Air France-KLM an den letzen Handelstagen kräftig nach.Die Fluggesellschaft, die ihren Umsatz im ersten Jahresviertel um 0,4 % auf 5,61 Mrd. Euro steigerte, dampfte ihren Betriebsverlust im ersten Quartal von 417 Mill. Euro im Vorjahreszeitraum auf 99 Mill. Euro ein. Der Nettoverlust sank von 559 Mill. auf 155 Mill. Euro. Die Nettoverschuldung ging um 146 Mill. Euro auf 4,16 Mrd. Euro zurück. Analysten hatten laut Reuters im Schnitt mit einem Betriebsverlust von 189 Mill. Euro und einem Nettoverlust von 239 Mill. Euro gerechnet.Für das Gesamtjahr bestätigte Air France-KLM die Ziele. So will die Fluggesellschaft nach dem Verkauf von Aktivitäten einen freien Mittelzufluss aus Geschäftstätigkeiten zwischen 600 Mill. und 1 Mrd. Euro sowie eine “signifikante” Reduzierung ihrer Verschuldung erzielen.