Luftfahrt

Air France konzentriert sich auf Roissy und verlässt Orly

Air France ändert ihre Inlandsstrategie. Künftig will die Airline Inlandsflüge nur noch ab dem Pariser Flughafen Roissy-Charles de Gaulle anbieten, nicht mehr ab Orly.

Air France konzentriert sich auf Roissy und verlässt Orly

Air France konzentriert sich auf Paris-Charles de Gaulle

Orly wird nur noch von Billigtochter Transavia bedient

wü Paris

Es ist eine Nachricht, die in Frankreich extrem hohe Wellen schlägt: Air France will sich vom Pariser Flughafen Orly zurückziehen und sich stattdessen in Zukunft auf das nördlich der französischen Hauptstadt gelegene Drehkreuz Roissy-Charles de Gaulle (CDG) konzentrieren. Orly soll künftig nur noch von der Billigtochter Transavia bedient werden, mit Ausnahme der Flugverbindungen nach Korsika.

Die Strategie der Airline, die in diesem Monat ihren 90. Geburtstag feiert, erinnert an die der Lufthansa, die Flüge der Hauptmarke nur noch von Frankfurt und München aus operiert. Air France begründet die Entscheidung damit, dass Videokonferenzen zugenommen, innerfranzösische Geschäftsreisen dagegen abgenommen hätten und Passagiere zunehmend mit dem Zug fahren würden. Deshalb sei der Verkehr auf innerfranzösischen Strecken ab Orly zwischen 2019 und 2023 um 40% eingebrochen, so die Airline.

Am Drehkreuz CDG helfen internationale Flugverbindungen, die von dort angebotenen Inlandsflüge zu rentabilisieren. Frankreich hatte 2021 ein Verbot von Inlandsflügen für Ziele beschlossen, die innerhalb von zweieinhalb Stunden auch mit dem Zug zu erreichen sind.

Dagegen hatte ein Teil der Branche geklagt, so dass die EU-Kommission eine vertiefte Prüfung eingeleitet hatte. Nach ihrer Zustimmung ist das Verbot für die Strecken von Orly nach Bordeaux, Lyon und Nantes im Mai in Kraft getreten. De facto wurden die Verbindungen jedoch bereits vorher nicht mehr bedient.

Bis 2026 will Air France Toulouse, Marseille, Nizza sowie die Übersee-Départements Guadeloupe, Martinique und La Réunion auch weiter von Orly aus anfliegen. Danach sollen die Flüge nach Toulouse, Marseille und Nizza ab Orly von Transavia angeboten werden. Die Billigtochter hat von Air France bereits Flüge von Orly nach Montpellier, Biarritz, Pau und Perpignan übernommen. Air France selber will die betroffenen Flüge ab CDG verstärken. Deshalb könnten alle ab Orly eingesetzten Piloten und Flugbegleiter weiter beschäftigt werden, heißt es.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.