Air Liquide erwartet weniger Dynamik
wü Paris – Nach der milliardenschweren Übernahme von Airgas aus den USA hat der französische Linde-Konkurrent Air Liquide Investoren am Mittwoch seinen neuen Strategieplan für die nächsten fünf Jahre präsentiert. Dieser fällt von den Zielen her etwas weniger ambitioniert aus als der vorige Strategieplan. “Ambitioniert”So peilt der Industriegase-Anbieter für den Zeitraum 2016 bis 2020 ein jährliches Umsatzwachstum von 6 % bis 8 % an, worin auch die Auswirkungen der Akquisition von Airgas mit 2 % enthalten sind.Für die Jahre 2011 bis 2015 hatte Air Liquide noch eine Steigerung der Erlöse in Höhe von 8 % bis 10 % pro Jahr angestrebt. 2015 legte der Umsatz des Konzerns um 6,7 % auf 16,38 Mrd. Euro zu. “In dem Umfeld, das wir kennen, ist das ein ambitionierter Plan, ein Transformationsplan, in dem die Digitaltechnik zum ersten Mal eine absolut wichtige Rolle spielen wird”, erklärte Air-Liquide-Chef Benoît Potier. Er plant auch kleinere Akquisitionen, vor allem in den Bereichen Gesundheit und Industriehändler. Diese dürften der Gruppe laut Potier zu je nach Jahr 1 bis 2 zusätzlichen Wachstumspunkten verhelfen.Der neue Strategieplan sieht ab 2017 auch Kostenreduzierungen von im Schnitt mehr als 300 Mill. Euro jährlich vor. Die Synergien mit Airgas sollen dann mehr als 300 Mill. Dollar betragen. Gleichzeitig will Air Liquide in fünf bis sechs Jahren eine Kapitalrendite von mehr als 10 % erreichen. Im letzten Jahr lag sie bei 10,3 %. Aktie knickt einBis 2020 will der Konzern insgesamt 12 Mrd. bis 13 Mrd. Euro investieren, davon 2 Mrd. Euro via Airgas. Nach Angaben von Unternehmenschef Potier wird der Investitionsaufwand mit 10 bis 12 % geringer sein als der des vorigen Strategieplans, wo er bei 12 bis 14 % lag. Das liegt laut Potier an Investitionen, die bereits beschlossen wurden, aber noch nicht zum Tragen gekommen sind.Die Aktie von Air Liquide gab am Mittwoch an der Börse von Paris gut 4 % auf 89,60 Euro ab, während der CAC 40 1,9 % im Minus lag.