Airbnb-Wert steigt auf 25 Mrd. Dollar

Hotels reagieren auf Erfolg des Übernachtungsvermittlers mit Investionen in konkurrierende Startups

Airbnb-Wert steigt auf 25 Mrd. Dollar

Der Online-Übernachtungsvermittler Airbnb ist mit der jüngsten Finanzierungsrunde in die Top 3 der teuersten Startups aufgerückt. Binnen 14 Monaten schoss die Bewertung von 10 Mrd. auf 25,5 Mrd. Dollar. Der Erfolg des US-Konzerns hilft indes auch der Konkurrenz. Kleinere Startups mit ähnlicher Geschäftsidee bekommen derzeit von Hotelbetreibern zweistellige Millionenbeträge überwiesen.scd New York – Airbnb folgt dem chinesischen Smartphoneproduzenten Xiaomi sowie dem Online-Fahrdienstleister Uber und ist mit rund 25,5 Mrd. Dollar nun das drittteuerste Startup der Welt. In der jüngsten Finanzierungsrunde sammelte das Unternehmen aus San Francisco (Kalifornien) zu dieser Bewertung 1,2 Mrd. Dollar ein. Ursprünglich war ein Mittelzufluss von 1 Mrd. Dollar bei einer Bewertung von 24 Mrd. Dollar angepeilt worden (vgl. BZ vom 19. Juni). Der einstmals exklusive “Billion-Dollar-Club” der Startups mit einer Bewertung von mindestens 1 Mrd. Dollar zählt laut “Wall Street Journal” inzwischen 99 Mitglieder. Um es in die Top Ten zu schaffen, muss eine Gesellschaft heute schon auf einen Wert von wenigstens 10 Mrd. Dollar kommen. Noch vor einem Jahr hätte dafür eine Bewertung von weniger als 5 Mrd. Dollar ausgereicht. Ein Startup mit einer Bewertung von mehr als 20 Mrd. Dollar gab es zu diesem Zeitpunkt gar nicht. Sollte Palantir die laufende Finanzierungsrunde wie erwartet abschließen, gibt es bald bereits vier privat gehaltene Jungunternehmen, die diesen Wert überschreiten.Die Multiples erreichen längst schwindelerregende Höhen. Airbnb erwartet für 2015 rund 900 Mill. Dollar und wird damit mit dem 28-fachen Umsatz bewertet. Die Wagniskapitalgeber haben enormes Wachstum eingepreist. Airbnb soll bis 2020 auf einen Jahreserlös von 10 Mrd. Dollar kommen und dabei vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen rund 3 Mrd. Dollar verdienen. Die Strategie des Privatwohnungs-Vermittlers gleicht der des Fahrdienstleisters Uber. Beide machen professionellen Dienstleistern – im Fall von Airbnb den Hotelbetreibern – Konkurrenz, indem von Privatpersonen offerierte Services vertrieben werden. Juristisch bewegen sich die Unternehmen in vielen Ländern in einer Grauzone. Die Haftpflicht-Risiken des Geschäfts werden dabei den meist unterversicherten privaten Geschäftspartnern aufgebürdet. Die Startup-Finanzierer sind aber offenbar überzeugt, dass sich die rechtlichen Fragen klären lassen, ohne das Geschäftsmodell zu gefährden.Während die Taxiunternehmen überwiegend mit Protesten versuchen, Stimmung gegen Uber zu machen, rüstet sich die Hotelbranche mit Investitionen gegen den Angriff von Airbnb auf ihr Kerngeschäft. So hat Hyatt am gestrigen Montag mitgeteilt, sich an einer 40 Mill. Dollar schweren Finanzierungsrunde von Onefinestay zu beteiligen. Der Airbnb-Rivale hat sich auf ausgewählte Luxusunterkünfte spezialisiert. Im Schnitt werden diese zu 600 Dollar die Nacht vermietet – ein Vielfaches des bei Airbnb üblicherweise gezahlten Preises. Derweil hat Wyndham Hotels laut Financial Times 7,5 Mill. Pfund in LoveHomeSwap investiert. Intercontinental Hotels war im April eine Partnerschaft mit der norwegischen Stay.com eingegangen.—– Wertberichtigt Seite 8