Airbus baut den A321 künftig auch in Toulouse
wü Paris – Airbus will den A321, die größte Variante des erfolgreichen A320-Programms, künftig auch in Toulouse bauen. Der europäische Flugzeugbauer will dafür in den nach dem Auslaufen der A380-Produktion im nächsten Jahr freiwerdenden Hallen eine neue Endfertigungslinie für den A321 bauen, die mit digitalen Fertigungstechnologien ausgestattet und im ersten Halbjahr 2022 fertig sein soll. Bisher wird der A321 nur am wichtigsten A320-Produktionsstandort in Hamburg sowie in Mobile in den USA gefertigt.Die längste Version des Mittelstreckenklassikers war zunächst ein Nischenprodukt, das gerade mal 10 % der Bestellungen ausmachte. Doch inzwischen ist ihr Anteil am Auftragsbestand auf 40 % gestiegen. Ende Dezember lagen Airbus 3 003 Bestellungen für den A321 vor, die noch ausgeliefert werden müssen. Mit 476 Nettobestellungen war er das Airbus-Modell, das sich letztes Jahr am besten verkaufte. Der Flugzeugbauer bietet ihn inzwischen auch in den zwei Langstreckenversionen A321LR (Long Range) und A321XLR (Extra Long Range) an. Die A380-Produktion in Toulouse wird mangels neuer Aufträge 2021 eingestellt.Mit der Entscheidung für Toulouse reagiert der Flugzeugbauer auch auf die Lieferverzögerungen, zu denen es bei der größten Version A321 mit der neuen Kabinenausstattung ACF in Hamburg kommt. Dort soll der A321 bereits gut die Hälfte der A320-Produktion ausmachen. Airbus betreibt für die A320-Familie vier Endfertigungslinien in Hamburg, zwei in Toulouse und jeweils eine in Tianjin in China sowie Mobile. Die A320-Produktion soll bis Mitte 2021 von 60 auf 63 Exemplare monatlich steigen. In Toulouse soll sie sich jedoch trotz der neuen A321-Endfertigungslinie zunächst nicht erhöhen, da Airbus nach deren Inbetriebnahme die beiden bestehenden A320-Endfertigungslinien modernisieren will. – Wertberichtigt Seite 6