Airbus hat Milliardenauftrag aus Indien in den Büchern
sp Frankfurt – Der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern Airbus kann an den nach der Zahl bestellter Flugzeuge größten Auftrag der Firmengeschichte einen Haken machen. Denn nachdem mit dem indischen Billigflieger Indigo bereits im Herbst eine Grundsatzvereinbarung getroffen wurde, ist jetzt die Tinte im Orderbuch trocken: Indigo bestellt wie vereinbart 250 Maschinen vom Typ A320neo zu einem Listenpreis von 26,6 Mrd. Dollar, von denen noch die branchenüblichen Rabatte in Abzug zu bringen sind. Airbus schloss mit 1,2 % im Plus bei 63,14 Euro. Die Marktkapitalisierung des führenden europäischen Flugzeugbauers liegt bei 49,5 Mrd. Euro.Indigo, die vor knapp zehn Jahren auf die Startbahn rollte und im laufenden Turnus nach Einschätzung des Marktforschers Capa einen Anteil von zwei Fünfteln im Heimatmarkt erreichen könnte, ist für Airbus keine Unbekannte. Bereits 2005 bestellte das Unternehmen, das zum Reisekonzern Interglobe Enterprises gehört, 100 Maschinen vom Typ A320 zu einem Listenpreis von rund 6 Mrd. Dollar. Sechs Jahre später hinterlegte Indigo mit 180 Flugzeugen zu einem Listenpreis von 15 Mrd. Dollar die damals größte Order in der Geschichte der zivilen Luftfahrt bei Airbus. Billigflug an die BörseDer Mutter Interglobe wurden zuletzt Pläne für einen Börsengang mit Indigo nachgesagt. Zu einer Bewertung von 4 Mrd. Dollar sollen 500 Mill. Dollar eingesammelt werden, berichtete Bloomberg unter Berufung auf Insider. Damit würde Indigo etwa mit dem Sechseinhalbfachen dessen bewertet, was der größte heimische Wettbewerber Jet Airways derzeit auf die Waage bringt.Indien und China gehören sowohl für Airbus als auch für den Rivalen Boeing zu den am schnellsten wachsenden Märkten. In den nächsten 20 Jahren rechnet der europäische Branchenprimus allein in Indien mit Investitionen von 190 Mrd. Dollar in bis zu 1 300 Flugzeuge, teilte Airbus im März vergangenen Jahres mit.