Hubschrauber-Hersteller

Airbus Helicopters sieht Trendwende

Die Hubschrauber-Tochter des europäischen Luft- und Raumfahrtkonzerns konnte im vergangenen Jahr sowohl Auslieferungen als auch Aufträge wieder deutlich steigern.

Airbus Helicopters sieht Trendwende

wü Paris

Airbus Helicopters befindet sich wieder im Aufwind. Die Hubschrauber-Tochter des europäischen Luft- und Raumfahrtkonzerns konnte im vergangenen Jahr sowohl Auslieferungen als auch Aufträge wieder deutlich steigern. 2021 sei wirklich ein Wendejahr gewesen, erklärte Airbus Helicopters-Chef Bruno Even während einer Telefonkonferenz. 2022 dürfte den positiven Trend bestätigen. Dennoch dürfte der Hubschraubermarkt weiter unter seinem Vorkrisenniveau bleiben. Bis er wieder das Vorkrisenniveau erreichen werde, dürften noch zwei, drei Jahre vergehen, meint Even.

Vor Ausbruch der Pandemie hatte die Hubschrauberbranche bereits gelitten, da Kunden aus der Öl- und Gasindustrie ihre Investitionen angesichts niedriger Ölpreise zurückgefahren hatten. Die Nachfrage dieser Kundschaft ist weiterhin rückläufig. Bis sich der Offshore-Markt erholt, dürfte noch eine Weile vergehen, glaubt Even. Veränderte Gewohnheiten könnten sich darauf auswirken, wie die Erholung verlaufe.

Nachdem die Auslieferungen von Airbus Helicopters 2020 um rund 10 % von 332 auf 300 eingebrochen waren, konnte der Hubschrauberhersteller letztes Jahr 338 Maschinen an Kunden ausliefern. Nach eigenen Berechnungen kommt Airbus Helicopters damit auf einen vorläufigen Anteil von 52 % am zivilen und halbstaatlichen Markt.

Im vergangenen Jahr flog das Unternehmen zudem 419 Brutto-Bestellungen ein. Unter dem Strich blieben nach Abbestellungen 414 Netto-Aufträge übrig. Zum Vergleich: Im vom Ausbruch der Pandemie geprägten Vorjahr waren die Nettobestellungen von 310 auf 268 eingebrochen. Die Erholung des zivilen und halbstaatlichen Marktes zeigt sich am Anstieg der Aufträge für leichte Hubschrauber. So erhöhten sich die Bestellungen für den H125 um fast 50 %, während sich die für den H130 mehr als verdoppelten.

Die Hubschrauber-Sparte von Airbus profitierte zudem von Aufträgen der drei an dem Konzern beteiligten Staaten. So bestellten Deutschland, Frankreich und Spanien insgesamt 94 Hubschrauber. Das entspricht 22 % der Brutto-Bestellungen. Frankreich orderte unter anderem 40 Exemplare des H160 in der zivilen und der militärischen Version für die Gendarmerie und die Armee, das spanische Innen- und Verteidigungsministerium 36 Exemplare des H135 und die bayrische Polizei acht H145. Die Bestellungen Frankreichs und Spaniens waren Teil eines Hilfsplans, mit der die beiden Länder ihre heimische Luftfahrtindustrie während der Coronakrise stützen wollen.