Airbus kooperiert mit Autozulieferer

ElringKlinger plant mit Flugzeughersteller Joint Venture für Brennstoffzellen

Airbus kooperiert mit Autozulieferer

sck München – Zwei von der Coronakrise deutlich geschwächte Unternehmen haben eine enge Kooperation für die Nutzung von Brennstoffzellen in der Luftfahrtindustrie vereinbart. Wie der Autozulieferer ElringKlinger ad hoc mitteilte, beabsichtigt er mit Airbus die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens, welches in Flugzeugen einsetzbare Brennstoffzellen entwickeln soll.Nach Angaben des in Dettingen an der Erms (Baden-Württemberg) ansässigen Unternehmens wird der Luftfahrtkonzern aus Toulouse die Mehrheit an dem Joint Venture halten. “An dem neu zu gründenden Unternehmen wird ElringKlinger eine Minderheitsbeteiligung halten, die restlichen Anteile liegen bei Airbus”, heißt es in der Mitteilung.Über weitere Details des Vertrags hätten beide Seiten “Stillschweigen vereinbart”. Für den verbindlichen Abschluss des Abkommens benötigen Airbus und ElringKlinger noch die behördlichen Genehmigungen.Die Partnerschaft sieht im Kern vor, dass vor allem ElringKlinger ihre Brennstoffzellentechnologie einbringt. Diese Technologie verfüge über eine “hohe Leistungsdichte”, so der Zulieferer.Nach der bereits im Sommer erfolgten Lieferung von sogenannten Brennstoffzellenstacks und einem Teststand soll das Joint Venture den Angaben zufolge “in den kommenden Jahren zunächst luftfahrttaugliche Brennstoffzellenstacks entwickeln und validieren”. ElringKlinger ermöglicht dieser neuen Gesellschaft nach eigener Darstellung den Technologiezugang und erhält dafür eine Kompensation “im niedrigen bis mittleren zweistelligen” Euro-Millionen-Bereich. ElringKlinger liefert für das Joint Venture künftig die Komponenten, die für batteriegetriebene Elektromotoren die Basis sind.Bei Anlegern kam die Nachricht über die Zusammenarbeit des Autozulieferers mit Airbus sehr positiv an: Die Aktie von ElringKlinger legte auf Xetra in der Spitze 33 % auf 9,54 Euro zu und schloss 28 % fester mit 9,22 Euro. Das Unternehmen bringt nun 584 Mill. Euro auf die Waage.Die Kooperation mit der schwäbischen Firma ist für den deutsch-französischen Flugzeughersteller ein Baustein in seiner Strategie, in der Zukunft Verkehrsmaschinen auf Basis von Elektroantrieben in Serie zu fertigen. Aufgrund der technischen Begrenztheit von E-Antrieben in der Luftfahrt wird es aber nur auf Flugzeuge mit einer überschaubaren Reichweite hinauslaufen. Im Fokus stehen Regionaljets für Geschäftskurzreisen.