wü Paris – Die EADS-Tochter Airbus plant offenbar ein Werk in den USA. Damit würde der europäische Flugzeugbauer seinen US-Rivalen Boeing direkt auf dessen Heimatmarkt angreifen. Die Entscheidung, eine Endfertigungslinie in Alabama zu bauen, stehe kurz bevor, heißt es in Branchenkreisen. Es sei noch keine offizielle Entscheidung gefallen, erklärte EADS-Chef Tom Enders. Der Konzern habe aber nie einen Hehl daraus gemacht, seine industrielle Präsenz in den USA, dem größten Flugzeug- und Rüstungsmarkt der Welt, verstärken zu wollen.EADS hatte bereits bei der Bewerbung um den Großauftrag zur Erneuerung der Tankerflotte der US-Air Force versprochen, ein Werk in Alabama zu errichten, sollte sie den Zuschlag bekommen. Doch der Auftrag ging 2011 an Boeing. Airbus verspricht sich durch ein Werk in den USA einen besseren Zugang zum US-Markt und eine höhere Absicherung vor Währungsschwankungen, da Flugzeuge traditionell in Dollar bezahlt werden. Die Flotten der USFluggesellschaften gelten als veraltet. Da sie in den nächsten Jahren erneuert werden dürften, winken zahlreiche Aufträge.