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Airbus spricht mit Qatar Airways

Im Streit zwischen dem europäischen Flugzeugbauer Airbus und Qatar Airways um die Lackierung des A350 bahnt sich möglicherweise eine Annäherung an.

Airbus spricht mit Qatar Airways

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Im Streit zwischen dem europäischen Flugzeugbauer Airbus und Qatar Airways um die Lackierung des A350 bahnt sich möglicherweise eine Annäherung an. „Wir führen immer noch Gespräche“, erklärte Airbus-Chef Guillaume Faury im Gespräch mit Journalisten am Rande der Generalversammlung des Branchenverbandes IATA (International Air Transport Association) in Doha, deren Gastgeber der Golfcarrier ist. Zwischen Airbus und Qatar Airways schwelt seit Monaten ein Streit über Mängel bei der Lackierung des Langstreckenjets A350.

Die Behörden Katars lassen deshalb mehr als 20 der Maschinen am Boden. Airbus hat Qualitätsmängel eingeräumt, bestreitet aber, dass die Probleme ein Sicherheitsrisiko darstellen. „Ich bin sehr frustriert, mich in dieser Situation zu befinden“, sagte Faury, der eigenen Angaben zufolge mit einem A380 von Qatar Airways nach Doha eingeflogen ist. „Wir versuchen eine Lösung zu finden. Beide Seiten arbeiten immer noch zusammen.“ Es bedürfe jedoch Zeit, um sich zu einigen. Während des Branchentreffens in Doha hätten beide Seiten das Streitthema jedoch ausgeklammert, teilte der Airbus-Chef mit. Er habe keinen Druck aufbauen wollen.

Bis auf China befände sich die Branche in einer komplett anderen Situation als vor neun Monaten, als die letzte Generalversammlung der IATA in Boston stattgefunden hat, urteilt Faury. Eine der positiven Überraschungen sei, dass Geschäftsreisen wieder anziehen würden. Angesichts der guten Erholung will Airbus seine Produktion in den nächsten Monaten weiter steigern. Allerdings sorgen Engpässe in den Lieferketten nun dafür, dass dem Flugzeugbauer Ende Mai Triebwerke für 20 fertiggestellte Maschinen ­fehlten.

Entsprechend ist es nun nicht nur zu Verspätungen bei den Auslieferungen gekommen, sondern auch bei der Ausweitung der Produktion kommen. Airbus hat eigentlich geplant, die Produktion der erfolgreichen A320-Mittelstreckenjets um 50% zu erhöhen. Nach Angaben Faurys laufen die restlichen Lieferketten jedoch zurzeit weitgehend reibungslos. Der Airbus-Chef äußerte sich in Doha dennoch „sehr zuversichtlich“, das für dieses Jahr geplante Auslieferungsziel von 720 Flugzeugen erreichen zu können.

„Wir haben doch noch nie im Juni unser Ziel für das Gesamtjahr aufgegeben.“ Die Nachfrage sei da. „Wir haben angesichts der Situation etwas Verspätung, aber es ist immer noch machbar.“

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