Airbus und Qatar Airways vertragen sich
wü Paris
Airbus und Qatar Airways haben ihren milliardenschweren Streit über Lack- und Oberflächenschäden am A350-Langstreckenjet beigelegt. Man habe eine einvernehmliche, freundschaftliche Einigung erzielt, erklärten der Flugzeugbauer und sein Großkunde in getrennten, vom Wortlaut her identischen Kommuniqués. Ein Reparaturprojekt habe begonnen. Diese Einigung sei für keine der beiden Seiten mit einem Schuldeingeständnis verbunden. Über die Details der Einigung habe man Stillschweigen vereinbart.
Der Streit zwischen Airbus und Qatar Airways schwelt seit über einem Jahr. Der Golf-Carrier hat dem Luft- und Raumfahrtkonzern vorgeworfen, dass die Lackschäden am A350 ein Sicherheitsrisiko darstellen. Qatar-Airways-Chef Akbar Al Baker hatte 2021 zunächst die Annahme weiterer A350-Jets verweigert und auf Geheiß der katarischen Behörden einen Teil der A350-Flotte am Boden gelassen. Später reichte er in Großbritannien Klage gegen Airbus ein und forderte 1,4 Mrd. Euro Schadenersatz.
Airbus wiederum hatte wegen des Streits eine Bestellung des Golf-Carriers für 50 A321neo-Mittelstreckenjets im Wert von 6,4 Mrd. Dollar storniert und später auch 23 noch nicht ausgelieferte A350-Jets aus den Büchern genommen. Deren Auslieferungen sollen nun nach Angaben von Airbus wieder aufgenommen werden. Die Auslieferungen der A350 sollen dieses Jahr beginnen, die der A321 ab 2026. Qatar Airways ist nicht nur Erstkunde der beiden Versionen, sondern war mit ursprünglich 76 Bestellungen auch wichtigster Kunde des A350. Von den 34 bestellten Exemplaren der kleineren Version A350-900 hat die Airline alle erhalten, von den 42 der größeren Variante 19.