Autoindustrie

Aktionäre verklagen Porsche SE in den USA

Der VW-Haupteigner Porsche SE ist im Zusammenhang mit dem Dieselskandal mit einer Aktionärsklage in den USA konfrontiert. Die beim Obersten Gerichtshof des Staates New York eingereichte Klage richte sich gegen die Porsche SE und frühere Vorstands-...

Aktionäre verklagen Porsche SE in den USA

Reuters/dpa-afx Hamburg –

Der VW-Haupteigner Porsche SE ist im Zusammenhang mit dem Dieselskandal mit einer Aktionärsklage in den USA konfrontiert. Die beim Obersten Gerichtshof des Staates New York eingereichte Klage richte sich gegen die Porsche SE und frühere Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder von Volkswagen sowie weitere Personen, heißt es im Zwischenbericht der Porsche SE. „Die Kläger behaupten, Aktionäre der Volkswagen AG zu sein, und machen mit ihrer Klage vermeintliche Ansprüche der Volkswagen AG für diese geltend.“ Die Klage stütze sich unter anderem auf den Vorwurf angeblicher Pflichtverletzungen nach dem Aktiengesetz und dem Deutschen Corporate Governance Kodex.

Die Kläger wollen demnach erreichen, dass das Gericht Pflichtverletzungen der Beklagten gegenüber Volkswagen feststellt und dem Wolfsburger Konzern einen Schadensersatzanspruch zuspricht. Die Porsche Automobil Holding SE (PSE) ist mit 53,3% der Stimmrechte größter Aktionär von Volkswagen. Der bereits im April 2021 bei Gericht eingereichte Schriftsatz sei der PSE noch nicht zugestellt worden. Deshalb könne man noch keine Angaben zur Höhe eines geforderten Schadensersatzes machen, sagte ein Sprecher.

Eine hier vorliegende Aktionärsderivatklage wird von einem oder mehreren Aktionären im Namen eines Unternehmens gegen einen Dritten erhoben. Dieser Dritte ist oft ein Insider der Firma, etwa ein leitender Angestellter, Vorstand oder Aufsichtsratsmitglied. Die Porsche SE und VW sind vor Gerichten in Braunschweig und Stuttgart bereits mit Anlegerklagen in Milliardenhöhe konfrontiert. Dabei werfen die Kläger den Unternehmen vor, sie zu spät über den Dieselskandal informiert zu haben, und fordern Schadensersatz wegen erlittener Kursverluste.

Wie am Dienstag auch bekannt wurde, hat die Porsche SE dank hoher Gewinne des Volkswagen-Konzerns im ersten Halbjahr bestens verdient. Die Beteiligungsholding verbuchte zwischen Januar und Ende Juni einen Nachsteuergewinn von 2,46 Mrd. Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Im Vorjahreszeitraum war die PSE wegen der Krise in der Autobranche zu Beginn der Corona-Pandemie noch von einer schwachen VW-Bilanz mitgerissen worden und hatte ein Minus von 329 Mill. Euro eingefahren. Angesichts des guten ersten Halbjahres geht die PSE seit Ende Juli auch für das Gesamtjahr von einem höheren Gewinn aus. Dieser soll nun zwischen 3,4 Mrd. und 4,9 Mrd. Euro anstatt zwischen 2,6 Mrd. und 4,1 Mrd. Euro landen.

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