Aktionäre von Bauer stimmen für Kapitalerhöhung
jh München
Die Bauer AG kann ihr Grundkapital um maximal knapp 40% auf 111 Mill. Euro erhöhen. Erwartet wird ein Nettoemissionserlös von mindestens 75 Mill. Euro. Das im Tiefbau und als Baumaschinenhersteller tätige Unternehmen in Schrobenhausen (Oberbayern) will damit seine Verschuldung senken. Am Mittwoch erhielt der Vorschlag auf einer außerordentlichen Hauptversammlung eine Zustimmung von 99,8%. Gut 71% des Grundkapitals hatten sich beteiligt. Für die Schaffung eines neuen genehmigten Kapitals mit einem Limit von 10 Mill. Euro stimmten 95,7%.
Die Großaktionäre, die Familie Bauer (43,8%) und die Doblinger Beteiligung GmbH (19,8%), hatten schon im Februar ihr Interesse bekundet, sich an der Kapitalerhöhung in wesentlichem Umfang zu beteiligen. Alle Aktionäre besitzen ein Bezugsrecht. Der Münchner Immobilienunternehmer Alfons Doblinger ist zudem bereit, von anderen Aktionären nicht genutzte Bezugsrechte zu erwerben und auszuüben, wie der Vorstand Peter Hingott berichtete. Doblinger wolle aber unter 30% bleiben. Von dieser Schwelle an müsste er ein Pflichtübernahmeangebot machen.
Doblinger hatte zunächst eine Beteiligung an Bauer von 11% aufgebaut und diese im Dezember 2020 mit einer Privatplatzierung neuer Aktien auf knapp 20% erhöht. Damit verringerte sich der Anteil der Familie Bauer von zuvor 48,2%. Die sechs Familienmitglieder hatten dem Unternehmen im Dezember 2020 ein Darlehen von 12 Mill. Euro gewährt. Dieses bringen sie als Sacheinlage ein, um neue Aktien zu zeichnen.
Ein Konsortialkredit von Banken im Volumen von 430 Mill. Euro hat eine Laufzeit bis Mitte 2022. Finanzvorstand Hartmut Beutler sagte, dieser hätte wohl auch ohne Kapitalerhöhung verlängert werden können – aber nicht in der bisherigen Höhe. Er deutete an, dass sich Bauer nun bessere Konditionen erhofft.