Aktivistische Investoren in Europa auf dem Vormarsch
Aktivisten in Europa auf dem Vormarsch
Reuters Zürich
Das Beratungsunternehmen Alvarez & Marsal (A&M) erwartet im laufenden und im kommenden Jahr ein Erstarken aktivistischer Investoren in Europa. In den kommenden 18 Monaten bestehe bei 141 europäischen Unternehmen ein erhöhtes Risiko, zum Ziel aktivistischer Kampagnen zu werden, heißt es in einer Studie des Beraters. „Geopolitische Unruhen, Bewertungen, die unter Druck sind, und eine zunehmende Dynamik bei M&A dürften die Voraussetzungen für einen verstärkten Investoren-Aktivismus in Europa im Jahr 2025 und bis 2026 schaffen.“
Die Schweiz und Deutschland gehören laut der Studie dabei zu den wichtigsten Zielmärkten aktivistischer Aktionäre. „Mit 17 wahrscheinlichen Zielen wird für die Schweiz der stärkste Anstieg des Aktionärs-Aktivismus erwartet.“ In Deutschland geht A&M von insgesamt 33 potenziellen Zielen aus.
Am stärksten angesteuert würde Großbritannien, wo der Berater in den kommenden 18 Monaten insgesamt 49 Unternehmen durch aktivistische Kampagnen gefährdet sieht.
A&M ortet ein wachsendes Interesse von Investoren aus den USA an europäischen Firmen. Ins Visier genommen würden vor allem Industrie-, Konsumgüter- und Technologieunternehmen. Gefordert würden von den Aktivisten zunehmend operative und strategische Veränderungen zur Steigerung der Unternehmensleistung. Dagegen würden Ansprüche an die Unternehmensführung (Corporate Governance) sowie ökologische und soziale Themen an Bedeutung verlieren. Aktivistische Investoren, insbesondere die größeren, würden zudem verstärkt auf den direkten Dialog mit den Top-Führungskräften setzen statt auf öffentliche Kampagnen, um ihre Ziele zu erreichen.