Alcoa-Gewinn stürzt ab

Aluminiumkonzern enttäuscht mit Ausblick und schwachen Quartalszahlen

Alcoa-Gewinn stürzt ab

Der Aluminiumkonzern Alcoa hat die US-Berichtssaison zum dritten Quartal mit einer Enttäuschung eröffnet. Das vom deutschen CEO Klaus Kleinfeld geführte Unternehmen verdiente wegen der gefallenen Aluminiumpreise und unerwarteter Schwächen im wachstumsstarken Teilegeschäft deutlich weniger als erwartet.scd New York – Dem US-Aluminiumkonzern Alcoa hat die ungünstige Preisentwicklung des Leichtmetalls im dritten Quartal erneut das Ergebnis verhagelt. Der Umsatz des Unternehmens gab um 10,7 % auf 5,57 Mrd. Dollar nach. Unter dem Strich erzielte Alcoa mit 44 Mill. Dollar nicht einmal ein Drittel des Gewinns der entsprechenden Vorjahresperiode. Um Sondereffekte bereinigt verdiente der US-Konzern 109 Mill. Dollar bzw. 7 Cent je Aktie. Von Thomson Reuters befragte Analysten hatten Alcoa im Schnitt bei 5,7 Mrd. Dollar Umsatz rund 15 Cent Gewinn je Anteilschein zugetraut.Angesichts der vor allem in China sehr trüben Aussichten stürzten die in New York notierten Titel mit dem Börsenkürzel AA bis Freitagmittag um 5 % auf 10,45 Dollar ab. Nachdem die Aktie 2014 deutlich besser als der S & P 500 abgeschnitten hat, sieht es im laufenden Jahr düster aus. Der US-Leitindex notiert aktuell auf dem Niveau des Jahresbeginns, Alcoa rund 30 % darunter.Während die Prognosen für die Endabnehmermärkte in Europa und Nordamerika gehalten und teilweise sogar leicht angehoben wurden, sind die Annahmen für China dramatisch nach unten korrigiert worden. Im Sommer hatte Alcoa der chinesischen Automobilproduktion noch 5 bis 8 % Wachstum zugetraut. Jetzt sind es noch 1 bis 2 %. In der Lastwagen- und Anhängerproduktion wird nun ein Rückgang um 22 bis 24 % erwartet. Bislang war man von einem 14- bis 16-prozentigen Minus ausgegangen. Auch im Baugewerbe wird mit weniger Wachstum als bislang gerechnet.Zugesetzt hat Alcoa auch der im Vergleich zum Vorjahr um fast ein Fünftel abgestürzte Aluminiumpreis. Wegen der Volatilität der Rohstoffpreise hatte Alcoa unlängst die Abspaltung des Aluminiumproduktionsgeschäfts angekündigt. Konzernchef Klaus Kleinfeld will künftig noch das profitablere und wachstumsstärkere Geschäft mit vorproduzierten Teilen unter anderem für die Fahrzeug- und Flugzeugindustrie leiten. Dem ungeliebten Geschäft prophezeit Alcoa dabei eine weitaus bessere Zukunft als die meisten Marktbeobachter. Das Überangebot an Aluminium, das 2015 den Preis gedrückt hat, sieht der US-Konzern 2016 in einen Nachfrageüberhang umschwenken. Die Analysten von Morgan Stanley rechnen derweil auch im kommenden Jahr mit einem Angebotsüberhang. Die Marktbeobachter von Bloomberg Intelligence fürchten sogar, dass sich der Angebotsüberhang noch ausweiten wird und der Preis damit weiter fällt.Während Alcoa die Produktionskapazitäten in den vergangenen Jahren zurückgefahren hat, haben andere Anbieter ihre Kapazitäten weiter ausgebaut. Laut Bloomberg-Analyst Yi Zhu werden vor allem chinesische Anbieter dies auch 2016 wieder tun.—– Wertberichtigt Seite 6