Alibaba lanciert Buy-out für Warenhauskette

Intime Retail soll von der Hongkonger Börse gehen

Alibaba lanciert Buy-out für Warenhauskette

nh Schanghai – Der chinesische E-Commerce-Riese Alibaba steht an vorderster Front einer Buy-out-Offerte für die heimische Einzelhandelskette Intime Retail (Group) Co. im Umfang von 2,6 Mrd. Dollar (knapp 2,5 Mrd. Euro). Im Verbund mit dem Gründer der Gesellschaft, Shen Guojun, bietet Alibaba 10 HK-Dollar je Aktie für die an der Hongkonger Börse notierte Intime Retail, was einem Aufschlag auf den letzten Schlusskurs von gut 42 % gleichkommt.Die Intime-Aktien der Gesellschaft waren am 28. Dezember mit Verweis auf eine wichtige Ankündigung vom Handel ausgesetzt worden. Am Dienstag wurde die Notierung wieder aufgenommen und schnellte um bis zu 38 % nach oben. Sie liegt nun auf dem höchsten Niveau seit Jahresmitte 2015, als Chinas Aktienmärkte in einer Hausse-Phase waren.Der sich nun abzeichnende Buy-out der Intime Retail kommt nicht wirklich überraschend, nachdem sich Alibaba bereits im Jahr 2014 mit einem Investment über damals knapp 700 Mill. Dollar einen Anteil von rund 28 % gesichert hat. Gleichzeitig hatte der Intime-Gründer Shen, der noch auf einen Anteil von etwa 9 % kommt, Interesse an einem möglichen Going Private gezeigt. Dahinter steht die Beobachtung, dass Unternehmen aus dem klassischen Warenhaussektor an Chinas Börsen derzeit als stark unterbewertet gelten.Intime Retail, die insgesamt 29 Warenhäuser und 17 Einkaufszentren in südostchinesischen Großstädten betreibt, hatte zuletzt für die erste Geschäftsjahreshälfte deutliche Gewinneinbußen um gut 20 % verzeichnet und leidet nicht zuletzt unter dem Wettbewerbsdruck im Einzelhandelssektor, der von der Onlinehandelskonkurrenz herrührt.Das Interesse von Alibaba an der Warenhauskette begründet sich in dem Trend einer Verzahnung von physischen und virtuellen Einzelhandelsstrategien. Den bislang größten Schritt in Sachen Integration von Online- und Offline-Shopping hatte Alibaba 2015 mit einem 4,6 Mrd. Dollar schweren Einstieg bei der chinesischen Elektronikwarenkette Suning Commerce Group unternommen.