WERTBERICHTIGT

Alle in einem Boot

Börsen-Zeitung, 14.5.2020 Geht es nach Tui-Chef Fritz Joussen, führt die Coronakrise bald zu Reisegesellschaften der neuen Art: Die Kreuzfahrer sitzen sowieso "alle in einem Boot", und da sollen sie auch für die Dauer des Urlaubs möglichst bleiben,...

Alle in einem Boot

Geht es nach Tui-Chef Fritz Joussen, führt die Coronakrise bald zu Reisegesellschaften der neuen Art: Die Kreuzfahrer sitzen sowieso “alle in einem Boot”, und da sollen sie auch für die Dauer des Urlaubs möglichst bleiben, etwa bei Ausflugsfahrten kreuz und quer auf der Nordsee. Die Urlaubsgemeinschaft in Tui-Hotels beginnt schon auf der Anreise im gecharterten Flugzeug, dann im gecharterten Transferbus und erstreckt sich idealerweise über einen zweiwöchigen Aufenthalt aller in einem Hotel, all inclusive versteht sich. Die neuen Reisegesellschaften bieten so maximale Personenkontrolle und damit gesundheitliche Schutzvorkehrungen. Allerdings werden sie sich in Reinform wohl nicht durchsetzen. Manch einer dürfte im Gruppenzwang trotz allem mehr Risiko als Schutz erkennen. Dies gilt zumal auf riesigen Schiffen. Überdies offenbaren die Reiselustigen seit Jahren einen immer größeren Freiheitsdrang, der im starken Wachstum des Individualreisesegments zum Ausdruck kommt, während die Pauschalreise nur geringfügig wächst. Ob Corona auch hier eine ganz neue Welt schafft, muss sich zeigen. hei