Allianz mit Nissan hat Priorität für Renault-Chef
wü Paris – Die Wiederbelebung der Allianz mit Nissan hat für Renault-Verwaltungsratschef Jean-Dominique Senard oberste Priorität. Er habe das Bündnis in einem sehr viel schlechteren Zustand vorgefunden, als er erwartet hätte, sagte Senard dem Radiosender France Inter. “Das behebt sich langsam.” Er sei besessen von der Idee, dass die Allianz nächstes Jahr wieder durchstarte. “Wenn wir 2020 nicht das gesamte Potenzial aus dieser Allianz ausschöpfen, werde ich das als Scheitern von mir und meinem Team betrachten.” Die Führungskräfte der beiden Gruppen müssten nun alles dafür tun, damit die Belegschaften guten Willens zusammenarbeiten würden, meint Senard, der auch an der Spitze der Allianz steht. Er wurde zu Beginn des Jahres ernannt, nachdem Ex-Chef Carlos Ghosn im November 2018 in Japan verhaftet worden war.Eine mögliche Reduzierung der Beteiligung des französischen Automobilkonzerns am Kapital des japanischen Allianzpartners sei derzeit kein Thema, erklärte Senard. Renault hält 43 % an Nissan, die Japaner jedoch nur 15 % an dem französischen Konzern. Dass Renault seine Beteiligung später senkt, ist aber denkbar. “Man sollte niemals etwas ausschließen”, sagte Senard. Dieselbe Antwort gab er auf die Frage, ob das gescheiterte Fusionsprojekt mit Fiat Chrysler wiederbelebt werden könnte. Das Thema sei derzeit nicht auf dem Tisch, aber man solle nie nie sagen. Sollte das Projekt wieder angegangen werden, müssten alle Rahmenbedingungen stimmen und alle Beteiligten einverstanden sein.