Wohin geht die Reise?

Allianz Trade malt rosiges Bild für die Flugbranche

Einschätzungen darüber, wie sich Ticketpreise und Kosten bei den Airlines kurz- und mittelfristig entwickeln, klaffen noch auseinander.

Allianz Trade malt rosiges Bild für die Flugbranche

Airlines geben Rätsel auf

Unterschiedliche Einschätzungen zur Widerstandskraft der Branche

lis Frankfurt

J.P. Morgan hatte kürzlich den Aktienkurs der Lufthansa mit verhaltenen Einschätzungen zum operativen Geschäft auf Talfahrt geschickt. In der Betrachtung hieß es, dass das demnächst zu Ende gehende zweite Quartal in puncto Rentabilität schwach ausfallen könnte, belastet von sinkenden Flugpreisen und steigenden Kosten. Die Bank hält es für möglich, dass es zu einer Reduzierung der Unternehmensziele kommt. Fast 6% ging es daraufhin für die Lufthansa-Aktie abwärts.

Ein viel rosigeres Bild malt nun der Kreditversicherer Allianz Trade für die Airlinebranche. Weder steigende Preise noch wirtschaftliche Herausforderungen halten Verbraucher davon ab, in den Urlaub zu fliegen, heißt es in dessen Einschätzung für das Fluggeschäft. „Wir gehen derzeit davon aus, dass in diesem Jahr weltweit rund 10% mehr Menschen mit dem Flugzeug verreisen“, sagt Milo Bogaerts, CEO von Allianz Trade in Deutschland, Österreich und der Schweiz. „Die größten Anstiege erwarten wir in Asien (+17%) und in Nordamerika (+9%).“ Aber auch in Europa dürften sich Fluglinien über knapp 6% mehr Gäste freuen. Die Verbraucher seien bereit, höhere Preise zu zahlen.

Die Preise fallen auch deshalb hoch aus, weil die Branche nach wie vor mit einem knappen Angebot unterwegs ist, vor allem, weil bestellte Flugzeuge sich verspäten. Auch Allianz Trade verweist auf möglicherweise steigende Kosten, etwa für Kerosin, sieht darin aber kein großes Problem. Vielmehr sei die Luftfahrt einer der wenigen Sektoren, „die dem stagnierenden Wirtschaftswachstum standhalten können“.

Die Lufthansa selbst sprach zuletzt von einer Abflachung bei der Preisentwicklung sowie von einer „Normalisierung der Durchschnittserlöse“ – Letzteres vor allem wegen des starken Wettbewerbs auf dem Nordatlantik. Zudem hatten die Streiks zu Jahresbeginn laut Lufthansa dafür gesorgt, dass sich Kunden mit Buchungen zurückgehalten hätten.

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