Allseas setzt Nord Stream 2 aus
cru Frankfurt – Die US-Sanktionen gegen das Schweizer Rohrverlegeschiff-Unternehmen Allseas, das am Bau der 10 Mrd. Euro teuren Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 von Russland nach Deutschland beteiligt ist, verzögern das Projekt. Die Pipeline gehört dem russischen Staatskonzern Gazprom, wird aber zu jeweils 1 Mrd. Euro von den westlichen Energiekonzernen Uniper, Wintershall, Shell, Engie und OMV finanziert. Die Bundesregierung erwartet nun wegen der US-Sanktionen erst im zweiten Halbjahr 2020 die Fertigstellung.Russland, das über die Ostsee-Route 55 Mrd. Kubikmeter jährlich mehr Gas nach Deutschland liefern will, prüft Gegenmaßnahmen gegen die USA. Das Vorhaben werde zeitlich zurückgeworfen, sagte der Transatlantik-Koordinator der Bundesregierung, Peter Beyer. Die russische Regierung war zuletzt davon ausgegangen, dass der Betrieb bis Mitte 2020 aufgenommen werden kann. Ein Kreml-Sprecher wollte sich nun nicht auf einen neuen Zeitplan festlegen. Das Nord-Stream-2-Konsortium hatte mitgeteilt, die Pipeline so bald wie möglich weiterbauen zu wollen. Zunächst setzte das schweizerisch-niederländische Unternehmen Allseas, das für die Verlegung der Rohre zuständig ist und einen Drohbrief der US-Senatoren Ted Cruz und Ron Johnson erhielt, die Arbeit aber aus. – Kommentar Seite 1