Alstom will stärker wachsen als der Markt
wü Paris – Nach der gescheiterten Fusion mit der Zugsparte von Siemens hat sich Alstom neue Ziele gesetzt. Der französische Hersteller der TGV-Hochgeschwindigkeitszüge hat am Montag während eines Investorentages seinen neuen Strategieplan bis 2023 präsentiert. Konzernchef Henri Poupart-Lafarge will Alstom in diesem Zeitraum zum weltweit innovativsten Anbieter für nachhaltige und intelligente Mobilität machen. Gleichzeitig soll das Unternehmen stärker wachsen als der Markt, wobei Poupart-Lafarge in den nächsten Jahren von einem Marktwachstum von rund 3 % jährlich ausgeht, getrieben von der Klimaschutzpolitik und dem anhaltenden Wirtschaftswachstum.Zu den weiteren Zielen des Bahntechnikkonzerns gehört die Steigerung der bereinigten Ebit-Marge von 7,1 % im Geschäftsjahr 2018/19 auf rund 9 %. Alstom strebt zudem bis zum Geschäftsjahr 2022/23 ein jährliches Umsatzwachstum von 5 % an. Der Konzern, dessen Energiesparte 2015 an General Electrics (GE) aus den USA verkauft wurde, will künftig 25 % bis 35 % seines Gewinns als Dividende an seine Aktionäre ausschütten. Gleichzeitig könnte er Zukäufe tätigen, wenn sich die Gelegenheit dafür ergibt. Derzeit sei aber nichts dergleichen geplant, sagte Poupart-Lafarge. “Unser Ehrgeiz ist es, in grünen und intelligenten Lösungen führend zu sein”, sagte der Manager.Trotz der erwarteten Konkurrenz chinesischer Anbieter will er den Zughersteller in jedem der Märkte, Regionen und Aktivitäten, in denen er vertreten ist, zur Nummer 1 oder Nummer 2 machen. Für das laufende Geschäftsjahr, das am 31. März 2020 endet, dürften das Umsatzwachstum und die Rentabilität allerdings niedriger als die im Strategieplan angepeilten Ziele für 2023 ausfallen. Die Konzernleitung spricht von einem Jahr der Wachstumsstabilisierung, das vom Ende mehrerer Großaufträge gekennzeichnet sei. Die Alstom-Aktie legte am Montag in Paris 2,3 % auf 42,37 Euro zu.