wb Frankfurt – Großaktionäre von Zalando beabsichtigen, vor Ablauf der beim IPO vereinbarten Bindungsfrist bis zu 17,9 Millionen Aktien des Börsenneulings vom Herbst zu platzieren. Der Kurs des 5,9 Mrd. Euro schweren SDax-Konzerns knickte gestern kurz vor Xetra-Handelsschluss um über 1 Euro ein und schloss 6,7 % schwächer mit 24,25 Euro. Auf Basis dieses Kurses geht es um 434 Mill. Euro. Kasse machen Global Founders, hinter der die Samwer-Brüder stehen, Holtzbrinck Ventures, AI European Holdings (Access Industries) und Rocket Internet, wo die Samwers ebenfalls Großaktionäre sind. Rocket ist damit weitgehend raus aus Zalando. Die Transaktion managen Morgan Stanley, Goldman Sachs und Credit Suisse, die auch beim IPO Ende September (Emissionspreis: 21,50 Euro) die Führung hatten. Beschleunigt platziert werden mit gut 17,8 Millionen Aktien 7,3 % des Grundkapitals, wie Morgan Stanley mitteilt.Global Founders gibt 9,2 Millionen, Holtzbrinck 4,2 Millionen, AI 3,9 Millionen und Rocket 0,5 Millionen Aktien ab. Zudem beabsichtigen Zalando-Manager inklusive Vorstand Rubin Ritter, 488 070 Titel zu platzieren. Ritter will 220 660 Aktien, 5 % der Optionen, verkaufen.Die Banken haben auf die beim IPO vereinbarte Lock-up-Frist mit den Verkäufern und Ritter “für Zwecke dieser Platzierung teilweise verzichtet”, heißt es. Zalando habe eine Haltezusage der anderen Optionsinhaber aufgehoben. Als Folge dessen werden auch andere, vor dem Börsengang beteiligte Anteilseigner und Optionsinhaber von ihrer Bindung für immerhin 23,7 Millionen Aktien befreit. Der größte Zalando-Eigner Kinnevik, Bestseller Handels und die Vorstände Robert Gentz und David Schneider vereinbarten die Verlängerung der Haltefrist (für 64 % des Kapitals) bis 28. Juni 2015.