Erfolg mit Spezialchemie

Altana entkoppelt sich vom Branchentrend

Altana hat sich im ersten Halbjahr vom Branchentrend entkoppelt. Der Umsatz wuchs zweistellig, das Ergebnis hat sich verdoppelt. Über das Erfolgsrezept spricht Vorstandschef Martin Babilas.

Altana entkoppelt sich vom Branchentrend

Altana entkoppelt sich
vom Branchentrend

Nachhaltigkeit als Innovationsschwerpunkt

ab Köln

Krise, welche Krise? Beim Spezialchemiekonzern Altana aus Wesel ist davon keine Spur. Der Umsatz wuchs im ersten Halbjahr um stolze 18%, das operative Ergebnis (Ebitda) stieg dazu überproportional um 46% auf 287 Mill. Euro und unter dem Strich steht mit 126 Mill. Euro ein doppelt so hoher Gewinn wie im Vorjahr. Natürlich ist das Erlöswachstum auch auf Akquisitionen zurückzuführen. Doch operativ zeigt der Spezialchemiekonzern, der zu Skion, der Beteiligungsholding von Susanne Klatten gehört, ebenfalls ein zweistelliges Umsatzplus.

„Wir stellen einmal mehr fest: In jeder Konjunkturlage gezielt in die Zukunft zu investieren, zahlt sich aus“, begründet Altana-Chef Martin Babilas, warum sich das Unternehmen vom Branchentrend abgekoppelt hat. Die Entwicklung hängt sicherlich auch mit der Ausrichtung auf die Spezialchemie zusammen. Das greift jedoch zu kurz. Denn Altana hat gezielt antizyklisch in Akquisitionen investiert. Im vorigen Jahr wurde beispielsweise die Schweizer Von Roll erworben, ein Spezialist für Elektroisolierungen. In diesem Jahr folgte die Übernahme der Silberline-Gruppe, einem Hersteller von Aluminiumeffektpigmenten.

Nachhaltigkeit im Fokus

Zudem hat Altana nie an Forschung und Entwicklung gespart. Im ersten Halbjahr wurden die F&E-Ausgaben erneut um 6% erhöht. Das zahlt sich jetzt aus. „Nachhaltigkeit ist seit Jahren einer unserer Innovationsschwerpunkte“, hebt Babilas hervor und verweist darauf, dass das Thema auch bei den Kunden aus der Industrie immer mehr an Bedeutung gewinne – angefangen bei innovativen Isoliersystemen für Windkraftanlagen bis hin zu recyclebaren Verpackungen.

Zudem setzt Altana auch in einzelnen Branchen auf Zukunftstrends wie E-Mobilität und autonomes Fahren. Der Lackspezialist Eckart habe beispielsweise Perlglanzpigmente entwickelt, die für Radarstrahlen durchlässig sind und somit Sensoren unter Metallic-Lackierungen unterstützten. „Wir achten darauf, dass wir mit unseren Produkten verschiedenste Sektoren beliefern, die unterschiedliche Zyklen haben“, sagt Babilas.

Kräftiges Wachstum in China

Während die deutsche Chemieindustrie zuletzt die verhaltene Nachfrageerholung in China beklagte, zeigt Altana in der Volksrepublik im ersten Halbjahr zweistellige Wachstumsraten, und zwar organisch. „Asien hat das organische Wachstum im ersten Halbjahr befeuert", freut sich Babilas. Einzig in den USA bröckelte der organische Umsatz leicht ab. Die USA bleiben jedoch ein Wachstumsmarkt, ist Babilas überzeugt: „In den USA sind die Treiber für Nachhaltigkeit intakt, ich erwarte nicht, dass das unter einer anderen Regierung zurückgedreht wird.“

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.