Chemieindustrie

Altana kommt gestärkt aus der Krise

Altana kommt mit Schwung aus der Krise und bereitet sich auf weiteres externes Wachstum vor. Zwar musste auch der zur Beteiligungsgesellschaft Skion von Susanne Klatten gehörende Spezialchemiekonzern im abgelaufenen Turnus umsatzseitig Federn...

Altana kommt gestärkt aus der Krise

ab Düsseldorf

Altana kommt mit Schwung aus der Krise und bereitet sich auf weiteres externes Wachstum vor. Zwar musste auch der zur Beteiligungsgesellschaft Skion von Susanne Klatten gehörende Spezialchemiekonzern im abgelaufenen Turnus umsatzseitig Federn lassen. Gleichwohl baute Altana das operative Ergebnis vor Abschreibungen (Ebitda) um über 2 % aus, wie Vorstandschef Martin Babilas bei der Bilanzvorlage voller Stolz berichtete. Dass es unter dem Strich dennoch zu einem Ergebniseinbruch auf 75 (i.V. 169) Mill. Euro kam, ist Goodwill-Abschreibungen auf die Division Eckart geschuldet.

Angesichts der überaus stabilen Entwicklung im abgelaufenen Turnus ist die Zuversicht für 2021 groß. Basierend auf der erwarteten Erholung der Weltwirtschaft geht Babilas von einem organischen Umsatzwachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich aus. Das 2020 erreichte Margenniveau – die Umsatzrendite bezogen auf das Ebitda erhöhte sich im abgelaufenen Turnus auf 19,6 % – werde sich gleichwohl nicht halten lassen. Grund dafür sind vor allem anziehende Rohstoffpreise, wie Babilas ausführte. Das Wachstum beflügeln sollen allerdings auch Akquisitionen, sagte der Altana-Chef. Dabei geht es zum einen um Zukäufe aus dem Vorjahr, die teils erst in diesem Jahr Eingang in die Gewinnrechnung finden. „Zudem sind wir zuversichtlich, dass ein weiterer Beitrag aus noch nicht abgeschlossenen Akquisitionen kommt“, sagte der Firmenchef. Näher wollte sich Babilas nicht zur Akquisitionspipeline äußern.

Erst Mitte Februar wurde die Übernahme der TLS Technik GmbH & Co. Spezialpulver, eines Herstellers von Metallpulvern und -legierungen für den metallischen 3-D-Druck mit Sitz in Bitterfeld, bekannt. Dort will Altana auch das Kompetenzzentrum für den metallischen 3-D-Druck aufbauen. Babilas bezeichnete den Standort als „ideale Basis für die Bündelung der Aktivitäten im 3-D-Druck“. Die ebenfalls 2020 erworbene Aluminium Materials Technologies Ltd. (AMT) aus Großbritannien, die sich auf innovative Speziallegierungen spezialisiert hat, ergänzt die TLS-Kompetenzen. Insgesamt hat Altana im zurückliegenden Geschäftsjahr 106 Mill. Euro für Firmenübernahmen aufgewendet. Umgekehrt wurden die Sachinvestitionen um 50 Mill. Euro auf 105 Mill. Euro zurückgefahren. Kaum Abstriche machte Altana dagegen bei den Forschungsausgaben. Mit 163 Mill. Euro bewegten sich die F&E-Ausgaben auf Vorjahresniveau, die F&E-Quote erhöhte sich leicht auf 8 % vom Umsatz.

Von den vier Geschäftsfeldern vermochte sich einzig Actega, die Materialien für Lebensmittelverpackungen herstellt, dem Abwärtssog zu entziehen. Hier legte der Umsatz um 9 (organisch: 3)% zu. In den übrigen Geschäftsfeldern gaben die Erlöse nach. Mit einem Umsatzrückgang um 11 % war Eckart, deren Geschäft stark von der Autoindustrie abhängt, am heftigsten getroffen.

Altana
Konzernzahlen nach IFRS
in Mill. Euro20202019
Umsatz2 1782 249
Ebitda426416
Ebitda-Marge (%)19,618,5
Ebit186262
Periodenüberschuss75169
Free Cash-flow167221
Nettofinanzposition134−58
Roce2 (%)8,48,8
1) inkl. Pensionsrückstellungen2) Return on Capital EmployedBörsen-Zeitung
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