Alter Bekannter
wb – Mit Energetický a Prumyslový Holding, kurz EPH, wurde Eon schon in der Vergangenheit mehrfach handelseinig. Die privat gehaltene Gruppe aus Prag ist in Energieversorgung, Bergbau und als Kraftwerksbetreiber tätig. Eon hatte 2013 einen Teil ihres deutschen Braunkohlegeschäfts an die Tschechen verkauft: Das Helmstedter Revier ging an die Mitteldeutsche Braunkohle (Mibrag), die die tschechische CEZ und ihr Partner J & T von den US-Konzernen URS und NRG Energy erworben und 2012 an EPH veräußert hatten.Dazu zählen der Tagebau und das Kraftwerk Buschhaus. Eon blieb Mehrheitseigner des Braunkohlekraftwerks Schkopau. Partner ist auch hier EPH mit 41,9 %. EPH ist damit drittgrößtes Kohleunternehmen in Deutschland und schaut sich jetzt auch die Braunkohle-Assets an, die Vattenfall zur Disposition stellt.Vom französischen Stromriesen EDF hatte EPH die Beteiligung am slowakischen Stromvertreiber Stredoslovenská Energetika 2013 gekauft: 49 % für geschätzte 400 Mill. Euro. Vor zwei Jahren trennte sich Eon vom Gasgeschäft in der Slowakei. Die Beteiligung von 24,5 % am Pipelinebetreiber Slovenský Plynárenský Priemysel ging ebenfalls an EPH, die dafür 1,3 Mrd. Euro zahlte und für den gleichen Preis auch 24,5 % von GDF Suez übernahm. Den Kürzeren gezogen hatte EPH hingegen im Bieterwettstreit um die frühere Evonik-Tochter Steag.Die erst 2009 gegründete EPH ist in der Energieversorgung in regulierten Märkten und durch vertraglich gebundene Anlagen in der Tschechischen Republik, der Slowakei, Deutschland und Polen tätig. Betrieben werden große Teile des slowakischen Gas- und Stromverteilnetzes, der Transport von russischem Gas in die EU, Gasspeicher in Osteuropa und Weiteres. Gesellschafter sind zu 44,4 % PPF, die dem Milliardär Petr Kellner gehört, zu 37,1 % EP Investment Advisors (zuvor besagte J & T) und zu 18,5 % CEO Daniel Kretínský.