Vor zwei Jahrzehnten ist der Wiesbadener Softwarekonzern P&I bereits an der Börse vorgefahren. Die Interviews vor dem IPO am Neuen Markt gaben Vorstandschef Egbert Becker und seine Finanzchefin/Ehefrau Ingeborg teils Hand in Hand – aus Governance-Sicht ein Fauxpas. Der längst von der Börse gekaufte Spezialist für Personalwirtschaftssoftware P&I ist inzwischen mehrfach von Private Equity herumgereicht und umgebaut worden. Dabei hat das Unternehmen eine geradezu wundersame Wertsteigerung erfahren. Als Carlyle die Softwarefirma Anfang des Jahrzehnts von der Börse kaufen wollte, lag die Bewertung – bei knapp 90 Mill. Euro Umsatz – unter 200 Mill. Euro. Nach Etappen bei 370 Mill. und 800 Mill. Euro ist man mit der jüngsten Transaktion, bei der Hg nach drei Jahren zurück in die Mehrheit gegangen ist, gleich auf einen Firmenwert von 2 Mrd. Euro gesprungen. Dass die Wachstumsgeschwindigkeit bei Umsatz und Ergebnis im mittleren einstelligen Prozentbereich liegt, stört offenbar nicht. Der alte Gaul trägt plötzlich das Preisschild eines Einhorns.scd