Aluflexpack steht vor dem IPO
wb Frankfurt – Das Verpackungsunternehmen Aluflexpack steht vor dem Börsengang in der Schweiz. Die Aktie soll Ende Juni notiert werden. Zum Kerngeschäft der Gruppe mit Hauptsitz in Reinach zählen den Angaben zufolge flexible Verpackungen überwiegend für die Endmärkte Kaffee und Tee, Pharmaprodukte, Tierfutter und für Lebensmittel. So stellt das Unternehmen etwa die Hüllen für Kaffeekapseln her und steht damit in Konkurrenz etwa zur börsennotierten eidgenössischen Industriegruppe Dätwyler, die in Pharma Packaging tätig ist.Der bisherige Alleinbesitzer von Aluflexpack, die Montana-Tech-Gruppe des österreichischen Investors Michael Tojner, will auch nach dem IPO Mehrheitsaktionär bleiben. Montana hatte 2017 in Frankfurt Varta an die Börse gebracht und hat auch dort weiter das Sagen. Montana Tech will ihre Division Aerospace ausbauen.In der Schweiz gab es 2019 bisher den Spin-off von Alcon via Börsengang sowie die IPOs von Stadler Rail und des Medizintechnikunternehmens Medacta. Gerade erst ist die britische Watches of Switzerland, der global zweitgrößte Uhrenhändler, in Zürich gestartet.Es sollen neue Aktien aus einer Kapitalerhöhung mit einem angestrebten Bruttoerlös von rund 140 Mill. Euro angeboten werden. Darüber hinaus sollen für die Mehrzuteilungsoption Aktien bis zu 15 % des Angebotsvolumens bereitgestellt werden. Berenberg tritt als alleiniger Koordinator auf. Mit der Hamburger Privatbank ist die Zürcher Kantonalbank gemeinsam Buchführer. Die Raiffeisen Centrobank ist als Co-Lead Manager mandatiert. Für Gesellschafterdarlehen Für Unternehmen und Management ist eine Mindesthaltefrist von zwölf Monaten und für Montana von 24 Monaten vorgesehen. Aluflexpack will die Mittel nach eigenen Angaben für den Ausbau der Produktionskapazitäten in Europa nutzen, Automatisierung der Produktion und Übernahmen. Zudem sollen Gesellschafterdarlehen zurückgezahlt werden. Konkret sollen 30 Mill. Euro in die Erweiterung des Betriebs für Standbodenbeutel in Kroatien investiert werden. Weitere 30 Mill. Euro seien für Kapazitäten an anderen Standorten vorgesehen. Rund 80 Mill. Euro wären dann für Akquisitionen übrig, wobei ein niedriger zweistelliger Millionenbetrag für die Akquisition der türkischen Arimpeks im September 2018 ausgegeben wurde.2018 stieg der Umsatz auf 191,8 Mill. Euro. Für die ersten drei Monate des laufenden Jahres weist das Unternehmen einen Umsatz von gut 50 Mill. Euro aus, was gegenüber dem Vorjahr einer Steigerung um fast ein Viertel entspricht, vor allem dank der Akquisition in der Türkei. Die bereinigte operative Marge erreichte auf Ebitda-Basis knapp 14 %.Als Wachstumstreiber betrachtet Aluflexpack Kaffee/Tee mit unter anderem den wiederverwertbaren Premiumaluminiumkaffeekapseln oder in Pharma den Markt für Durchdrückerpackungen (Blister-Folien). Positiv seien auch die Perspektiven für Standbodenbeutel, die für Tiernahrung und Lebensmittel verwendet würden.