Anglo American kündigt Abbau von 37 500 Stellen an

Börsen-Zeitung, 25.7.2015 md Frankfurt - Die Bergbaukonzerne Anglo American und Lonmin streichen Tausende von Stellen. Hintergrund ist der Preissturz an den Metallmärkten. Die britisch-südafrikanische Anglo kündigte den Abbau von weiteren 37 500...

Anglo American kündigt Abbau von 37 500 Stellen an

md Frankfurt – Die Bergbaukonzerne Anglo American und Lonmin streichen Tausende von Stellen. Hintergrund ist der Preissturz an den Metallmärkten. Die britisch-südafrikanische Anglo kündigte den Abbau von weiteren 37 500 Stellen an. Langfristig will Anglo nur noch mit 98 000 Beschäftigten arbeiten. Anfang 2013 zählte der Konzern noch 162 000 Mitarbeiter. Einen Großteil der Arbeitskräfte will der Konzern durch den Verkauf von Geschäftsteilen loswerden. Es sind aber auch direkte Streichungen von Jobs vorgesehen; so sollen in der Verwaltung rund 6 000 Arbeitsplätze wegfallen. Allein dadurch sollen die jährlichen Kosten um 500 Mill. Dollar sinken.Ebenfalls 6 000 Jobs stehen bei Lonmin in Südafrika auf der Kippe. Der Platinförderer will dort mehrere Schächte schließen oder stilllegen, weil die Kosten gesenkt werden müssten. Auf dem gegenwärtigen Niveau der Metallpreise schreibe der Konzern operativ (Ebitda) rote Zahlen. Platin kostet derzeit so wenig wie seit Anfang 2009 nicht mehr.Anglo ist breiter aufgestellt als die meisten Rohstoffkonzerne und fördert u.a. Eisenerz und Kupfer. Viele Projekte (etwa Kohle und Platin) waren zuletzt aber kaum noch profitabel. In der Halbjahresbilanz hinterließ der Verfall der Rohstoffpreise tiefe Spuren. Das Unternehmen schrieb 3,5 Mrd. Dollar ab, davon 2,9 Mrd. auf das Eisenerzprojekt Minas-Rio in Brasilien. Das führte zu einem Nettoverlust von 3,02 Mrd. Dollar nach einem Plus von 1,46 Mrd. im Vorjahr. Schon im Gesamtjahr 2014 hatte Anglo auf Minas-Rio 3,5 Mrd. Dollar abgeschrieben und deshalb unter dem Strich einen Verlust von 2,51 (0,96) Mrd. verbucht. Bereinigt um Sonderfaktoren ging das Halbjahresergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) um 36 % auf 1,88 Mrd. Dollar zurück. Der Umsatz fiel um 17 % auf 13,35 Mrd. Dollar.