Die Furcht vor einem Engpass hat den europäischen Benchmark-Gaspreis am Donnerstag in Amsterdam um zeitweise 30,5 % nach oben getrieben. Die Lieferungen von russischem Gas durch die für Westeuropa wichtigste Pipeline Nord Stream 1 sind auf 65 Millionen Kubikmeter pro Tag gesunken, wie die betroffenen Unternehmen mitteilten. Damit wird die Gesamtversorgung durch Nord Stream um 60 % reduziert. Die jüngste Wendung verschärft die Versorgungsengpässe, die bereits durch den Ausfall einer großen Flüssiggas-Exportanlage in Texas entstanden sind.

Derweil wird Gazprom Germania de facto verstaatlicht. Die Bundesregierung beabsichtigt, in ihrer Treuhänderfunktion ein Darlehen bei der Staatsbank KfW in Milliardenhöhe aufzunehmen, um eine drohende Insolvenz der Deutschland-Tochter des staatlichen russischen Gaskonzerns abzuwenden. „Eine Umwandlung des Darlehens der KfW in Eigenkapital dürfte im Ergebnis dazu führen, dass die KfW und damit faktisch der Bund Mitgesellschafter würden“, sagte die Energieanwältin Kristin Spiekermann der Börsen-Zeitung.

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Berichte Seiten 7 und 20