Anheuser-Busch Inbev schreibt 1,1 Mrd. Dollar ab
md Frankfurt
Anheuser-Busch Inbev veräußert ihre Beteiligung am russischen Gemeinschaftsunternehmen AB Inbev Efes und wird deswegen 1,1 Mrd. Dollar abschreiben. Wie der weltgrößte Brauereikonzern mitteilte, befinde man sich in Verkaufsgesprächen mit dem türkischen Partner, der Brauerei Anadolu Efes. Das Joint Venture, an dem Anheuser-Busch Inbev 24% hält, habe elf Brauereien in Russland mit 3500 Beschäftigten und drei in der Ukraine mit 1800 Beschäftigten. Die nicht liquiditätswirksame Wertminderung werde im Abschluss des ersten Quartals verbucht. Wie der im belgischen Löwen ansässige Bierbrauer (Beck’s, Budweiser, Corona, Stella Artois u.a.) weiter mitteilte, sei es Teil des potenziellen Deals, dass beantragt werde, die Lizenz für die Produktion und den Verkauf der Marke „Bud“ in Russland auszusetzen.
Das im Euro Stoxx 50 notierte Unternehmen hatte bereits im März angekündigt, sich aus Russland zurückziehen zu wollen und auf die Einnahmen aus dem Gemeinschaftsunternehmen zu verzichten. Die Transaktion ist nach Ansicht des Analysehauses Jefferies nach dem angekündigten Rückzug der Konkurrenten Carlsberg und Heineken aus Russland daher keine Überraschung.
Der Kurs von Anheuser-Busch Inbev gab an der Euronext Brüssel am Freitag um knapp 3% auf rund 56 Euro nach. Die Marktkapitalisierung liegt bei 95 Mrd. Euro.
Gemäß der Mitteilung hat der Konzern die beliebteste Biermarke in der Ukraine, Chernigivske, in vielen Ländern Europas sowie in Brasilien und Kolumbien eingeführt. Alle Gewinne aus dem Verkauf sollen humanitären Zielen in der Ukraine dienen.