Anheuser-Busch Inbev schreibt tiefschwarze Zahlen
md/dpa-afx Frankfurt/Löwen
Eine anziehende Biernachfrage und der stärkere Fokus auf teure Premium-Biermarken haben dem Brauereikonzern Anheuser-Busch Inbev (ABI) zum Jahresstart Rückenwind beschert. Unter dem Strich stand im ersten Quartal ein auf die Aktionäre entfallender Gewinn von 595 Mill. Dollar, wie das im Euro Stoxx 50 notierte Unternehmen mitteilte. Vor einem Jahr hatte der Geschäftseinbruch infolge der Beschränkungen zu Beginn der Coronakrise für einen Milliardenverlust gesorgt. Der Umsatz habe sich zuletzt sogar besser entwickelt als vor der Coronakrise, teilte ABI (u. a. Budweiser, Beck’s, Stella Artois und Corona) mit.
Der Umsatz stieg im ersten Quartal im Vergleich zur Vorjahreszeit um fast 12% auf 12,3 Mrd. Dollar. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte um 8% auf 4,3 Mrd. Dollar zu und damit deutlich stärker, als Analysten im Schnitt erwartet hatten.
Die Aktie schloss 5,2% fester mit 61,74 Euro. Damit hat das Papier nach mehr als einem Jahr den Kursverlust aus der Coronakrise weitgehend wettgemacht. Im Sog der Börsenpanik im Frühjahr 2020 war der Kurs binnen kurzer Zeit von rund 66 Euro auf gut 29 Euro eingebrochen.
Vor allem die Geschäfte im asiatisch-pazifischen Raum hätten sich erholt, betonte Trevor Stirling vom Analysehaus Bernstein Research. Zudem sei die Entwicklung in Lateinamerika sowie im Raum Europa/Naher Osten/Afrika (Emea) robust gewesen. Das einmonatige Alkoholverkaufsverbot in Südafrika habe überdies weniger belastet als erwartet. Goldman-Sachs-Analyst Olivier Nicolai lobte den angehobenen Ergebnisausblick für das Gesamtjahr.
Für 2021 peilt der scheidende CEO Carlos Brito ein Wachstum des operativen Ergebnisses um 8 bis 12% an nach 17 Mrd. Dollar im vergangenen Jahr. Brito wird den Brauereikonzern nach 32 Jahren verlassen und sein Amt Anfang Juli an Michel Doukeris übergeben, der bislang Chef des Nordamerika-Geschäfts war.
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