Anklagen wegen Brückeneinsturz
bl Mailand
− Nach fast drei Jahre dauernden Ermittlungen will die Staatsanwaltschaft Genua Anklage im Zusammenhang mit dem Einsturz der Autobahnbrücke in der Stadt gegen 59 Manager und Techniker erheben. Gegen zehn weitere Betroffene wird wohl auf eine Anklageerhebung verzichtet. Bei dem Unglück im August 2018 waren 43 Menschen zu Tode gekommen.
Gegen wen sich die Anklage richtet, ist noch nicht bekannt: Betroffen sind die derzeitige Tochter des Infrastrukturkonzerns Atlantia, Autostrade per l’Italia (Aspi), und deren Tochter Spea, die für Kontrolle und Wartung zuständig war, sowie Manager und Techniker der beiden Unternehmen. Neben dem damaligen Autostrade-Chef Giovanni Castellucci könnten aber auch Vertreter der regionalen und staatlichen Aufsicht angeklagt werden. Für die Staatsanwaltschaft ist klar, dass trotz Hinweisen auf Handlungsbedarf auf Kontrollen verzichtet und Untersuchungsberichte manipuliert sowie auf Wartungsmaßnahmen verzichtet wurde, um Kosten zu sparen. Atlantia hat Autostrade gerade an ein Konsortium um die mehrheitlich staatliche Bank Cassa Depositi e Prestiti verkauft.