Anlagenbauer Andritz von schwäbischer Schuler belastet

Nettoergebnis bricht ein - Starker Stellenabbau

Anlagenbauer Andritz von schwäbischer Schuler belastet

wb Frankfurt – Die schwache Entwicklung bei dem Göppinger Großpressenhersteller Schuler hat dem österreichischen Anlagenbauer Andritz einen Gewinnrückgang beschert. Der Überschuss sank in den ersten sechs Monaten um 23 % auf 77,5 Mill. Euro. Andritz erwartet 2019 einen “deutlichen” Umsatzanstieg und geht von einer stabilen operativen Marge (Ebita vor Sondereffekten) von 6,9 % aus. Die Aktie legte am Freitag um 7 % zu, die Marktkapitalisierung damit auf 3,5 Mrd. Euro.Bei Schuler geht es aber ans Eingemachte. Der weltgrößte Hersteller von Pressen vor allem für die Autoindustrie baut 600 von 5 500 Stellen ab, einen Teil über Entlassungen. Andritz hatte Schuler 2013 mit einer Bewertung von über 600 Mill. Euro übernommen. Andritz-Chef und Großaktionär Wolfgang Leitner geht davon aus, dass mittelfristig wieder eine “wettbewerbsfähige Kostenstruktur und eine solide Rentabilität” erreicht wird. Die Einschnitte werden mit der Schwäche der internationalen Autoindustrie begründet. Als Einmalkosten fallen 85 Mill. Euro an, hinzu kommen 25 Mill. Goodwill-Abschreibungen. Erste Resultate soll es im zweiten Halbjahr 2020 geben; die Kostensenkungen werden auf 60 Mill. Euro für 2022 prognostiziert. Metals, also Schuler, war im ersten Halbjahr zweitgrößte Andritz-Sparte. Getragen wird das Konzernvolumen vor allem von Pulp & Paper, in der die Umsätze im Quartal um 29 % auf 708 Mill. Euro zulegten. Positiv entwickelten sich die Auftragseingänge, die um 18 % auf 2,0 Mrd. Euro stiegen. Das operative Ergebnis (Ebita) kletterte um 7 % auf 177 Mill. Euro Die Nettofinanzposition drehte ins Minus – aufgrund der Akquisitionen im zweiten Halbjahr 2018, primär von Xerium für 830 Mill. Dollar.