Anlagenbauer ASML hebt nach starken Zahlen Ziele an
Dank prall gefüllter Auftragsbücher blickt der niederländische Halbleiterausrüster ASML optimistisch in die Zukunft. Zwar hielten sich viele Kunden wegen der unsicheren Konjunkturaussichten mit Investitionen zurück, sagte CEO Peter Wennink am Mittwoch zur Vorlage der Geschäftszahlen aus dem zweiten Quartal. “Unser hoher Auftragsbestand von rund 38 Mrd. Euro bietet uns jedoch eine gute Grundlage, um diese kurzfristigen Unsicherheiten zu bewältigen”, zeigte sich der Manager überzeugt
Die aktuelle Nachfrage-Schwäche in Teilen der Halbleiter-Industrie scheine ihre Talsohle erreicht zu haben. Daher werde ASML die Produktion ausweiten, um die aufgelaufenen Bestellungen abzuarbeiten. Aus diesem Grund rechne er für das Gesamtjahr nun mit einem Umsatzplus von 30% statt zuvor erwarteten 25%.
Im dritten Quartal peilt das Management einen Umsatz von 6,5 Mrd. bis 7 Mrd. Euro an, wovon rund die Hälfte als Bruttomarge hängen bleiben soll. Das Umsatzziel liegt damit höher als das der Analysten, das Margenziel niedriger. An der Börse legten die Aktien leicht um 0,42% zu. Seit Jahresbeginn verbuchte der Kurs einen Zuwachs von einem Drittel.
Schnellere Umsatzrealisierung
Weltweit pumpen Chip-Hersteller derzeit Milliarden in neue Werke, um der langfristig wachsenden Nachfrage gerecht zu werden. Im zweiten Quartal steigerte der Weltmarktführer für Maschinen zur Chip-Produktion den Umsatz entsprechend von 5,4 Mrd. in der Vorjahreszeit auf 6,9 Mrd. Euro. Der Gewinn stieg den Angaben zufolge von 1,4 Mrd. Euro auf 1,9 Mrd. Euro.
ASML profitiert davon, dass verkaufte Maschinen schneller als Umsatz verbucht werden, wie Goldman-Sachs-Analyst Alexander Duval schreibt. Der Konzern habe sich mit Kunden geeinigt, dass die Buchung bereits bei der Lieferung, nicht erst bei der Installation wirksam werde. Ein Umsatz in Höhe von 700 Mill. Euro falle so noch in dieses Jahr.