Anleger schöpfen bei Solarworld wieder Hoffnung
ahe Düsseldorf – Mit einem Kurssprung von annähernd 20 % hat der Markt auf neue Hoffnungszeichen beim überschuldeten Solarkonzern Solarworld reagiert. Das Bonner Unternehmen soll noch unbestätigten Berichten zufolge mit Katar über eine größere Beteiligung einig sein. Zudem haben weitere Schuldscheingläubiger dem vorgelegten Sanierungsplan zugestimmt. Am heutigen Dienstag will sich der Vorstand offiziell zum Stand des Restrukturierungsprozesses äußern.Die “Süddeutsche Zeitung” berichtete, Solarworlds Partner Qatar Solar Technologies sei bereit, mit rund 30 % bei dem früheren TecDax-Unternehmen einzusteigen, und wolle für das Aktienpaket gut 30 Mill. Euro auf den Tisch legen. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters will aber auch der Gründer und Vorstandsvorsitzende Frank Asbeck künftig noch als Großaktionär an Bord bleiben und zusammen mit Qatar Solar auf eine Beteiligung von knapp unter 50 % kommen. Die bereits bekannten Sanierungspläne sehen für die heutigen Aktionäre unter anderem einen Kapitalschnitt von 95 % vor. Asbecks Anteil von heute 28 % würde dadurch zunächst auf 1,4 % sinken.Der Solarworld-Vorstand will zudem einen Schuldenschnitt von 60 % durchsetzen. Mit einem Großteil der Schuldscheingläubiger hatte sich der Vorstand bereits Ende April hierüber verständigen können. Reuters berichtete aus Finanzkreisen, mittlerweile hätten sogar schon rund 98 % der Schuldscheingläubiger den Plan gebilligt und auch die übrigen sollten nun noch ins Boot geholt werden. Einen Großteil der Schuldscheine soll der Hedgefonds Strategic Value Partners (SVP) aufgekauft haben. Dem Schuldenschnitt müssten allerdings auch noch die Anleihegläubiger zustimmen. Für Juli sind neue Versammlungen anberaumt worden, nachdem auf ersten Treffen im Mai nicht genügend Gläubiger anwesend waren.