Anleger wollen 8,2 Mrd. Euro von Volkswagen

Börsen-Zeitung, 22.9.2016 po Frankfurt - Das zuständige Landgericht Braunschweig ist zum Ablauf der Verjährungsfrist mit nochmals rund 750 Schadenersatzklagen gegen Volkswagen geflutet worden. Mit Ausnahme zweier Klagen von mehreren institutionellen...

Anleger wollen 8,2 Mrd. Euro von Volkswagen

po Frankfurt – Das zuständige Landgericht Braunschweig ist zum Ablauf der Verjährungsfrist mit nochmals rund 750 Schadenersatzklagen gegen Volkswagen geflutet worden. Mit Ausnahme zweier Klagen von mehreren institutionellen Investoren mit einem Streitwert von zusammen 2 Mrd. Euro habe es sich überwiegend um Klagen von Privatanleger gehandelt.Derzeit seien damit etwa 1 400 Schadenersatzklagen gegen Volkswagen im gesamten Streitwert von etwa 8,2 Mrd. Euro anhängig. Zusätzliches Personal und ausgeweitete Lagerkapazitäten sollen es ermöglichen, die jetzt hinzugekommenen Klagen in etwa vier Wochen vollständig zu erfassen. Das bisher eingegangene Klagevolumen entspreche etwa 50 % des sonst im Landgericht pro Jahr abzuarbeitenden Volumens an Zivilsachen. In der Sache geht es darum, ob der Wolfsburger Konzern zu spät über die drohenden Milliardenbelastungen aus der US-Dieselabgasaffäre berichtet hat. Neben vielen Privatanlegern und Fonds klagen auch die Bundesländer Bayern, Baden-Württemberg und Hessen sowie die Vereinigten Staaten von Amerika (Streitwert 30 Mill. Euro).Nach Einzahlung der Gerichtskostenvorschüsse und nach Ablauf der Stellungnahmefristen wird das Landgericht die Aussetzung der Verfahren im Hinblick auf das beim Oberlandesgericht Braunschweig anhängige Musterfahren entscheiden. Ein Musterverfahren nach KapMuG dürfte frühestens im vierten Quartal eingeleitet werden.