Siemens landet einen Megadeal am US-Kapitalmarkt. Für den Varian-Zukauf der Tochter Siemens Healthineers platzierten die Münchner eine Emission von 10 Mrd. Dollar zu positiven Zinssätzen. Dies ist das größte Bondvolumen in der Siemens-Geschichte, die Anleihen waren 2,5fach überzeichnet. Seit dem Jahr 2000 hatte nur  Bayer eine größere Dollar-Anleihe begeben. Für den Monsanto-Kauf wurden im Juni 2018 15 Mrd. Euro bei dreifacher Überzeichnung eingesammelt.

Mit der Platzierung ist der Varian-Kaufpreis von 16,4 Mrd. Dollar zu rund 80% refinanziert, weil Siemens Healthineers schon 2,7 Mrd. Euro per Kapitalerhöhung erhielt. Die Hauptversammlung hatte jüngst die Voraussetzungen für eine weitere Erhöhung geschaffen. Das Management signalisierte jedoch mehrfach, sich nicht unter Zeitdruck zu sehen.

Siemens koppelte als erstes deutsches Unternehmen einen Teil an die neue Secured Overnight Financing Rate (SOFR), die als einer der Ersatzsätze für den Dollar-Libor gilt. Die variabel verzinste Tranche mit drei Jahren Laufzeit im Volumen von 1 Mrd. Dollar wurde mit einem Spread von 0,43% auf den SOFR platziert.

Siemens sammelte außerdem ein: 1,25 Mrd. Dollar über zwei Jahre (Kupon 0,4%, Spread 0,3% über US-Trea­su­ries), 1,5 Mrd. über drei Jahre (0,65%, Spread 0,4%), 1,75 Mrd. über 5 Jahre (1,2%, Spread 0,55%), 1,25 Mrd. über 7 Jahre (1,7%, Spread 0,65%), 1,75 Mrd. über 10 Jahre (2,15%, Spread 0,75%) und 1,5 Mrd. Dollar über 20 Jahre (2,875%, Spread 0,8%).

Das Geld wird an die Tochter Healthineers weitergereicht, der leicht höhere Zinssätze berechnet werden. Es lässt sich eine Zusatzzahlung in niedriger zweistelliger Millionenhöhe jährlich errechnen. Sie dürfte etwas unter jenen 16 Mill. Dollar liegen, die der Aufschlag im Vergleich zum Siemens-Kupon sind.