WERTBERICHTIGT

Anschleichen zum Schnäppchenpreis

Börsen-Zeitung, 6.12.2018 Mit einer Buße von 2,4 Mill. Euro kommt Morgan Stanley als Beraterin des chinesischen Geschäftsmannes Li Shufu bei dessen Einstieg in Daimler günstig davon. Der Inhaber des Autoherstellers Geely rückte mit 9,7 % auf einen...

Anschleichen zum Schnäppchenpreis

Mit einer Buße von 2,4 Mill. Euro kommt Morgan Stanley als Beraterin des chinesischen Geschäftsmannes Li Shufu bei dessen Einstieg in Daimler günstig davon. Der Inhaber des Autoherstellers Geely rückte mit 9,7 % auf einen Schlag zum größten Aktionär auf. Dass der Aktienkurs seitdem ein Drittel verloren hatte, konnten die Berater Morgan Stanley und Bank of America nicht ahnen, als sie es schafften, die Meldepflichten von 3, 5 und 10 % zu umschiffen, wobei die beiden Investmentbanken 14,7 % an Optionsrechten an Daimler-Aktien hielten. Wem es gelingt, einen solchen Coup zu managen, den mancher Beobachter nach dem Anschleichen von Schaeffler bei Conti oder Porsche bei VW kaum noch für möglich hielt, der sollte es aber auch schaffen, sich bei den Meldefristen nicht um einen Tag zu vertun. Denn dafür setzt es die Strafe. Die Regierung prüft schon länger, ob die Beteiligungspublizität Lücken hat. Meldefristen dafür gibt sich Berlin nicht. Selbst die mögliche Änderung des Außenwirtschaftsrechts zielt mit 10 % auf eine Schwelle, unter der Geely blieb.wb