Apple-Chef Cook fordert Register für Datensammler
dpa-afx New York – Apple-Chef Tim Cook hat eine schärfere Regulierung des Handels mit Daten in den USA ins Gespräch gebracht. Die Handelsaufsicht FTC solle ein zentrales Register einrichten, in dem sich alle Datenhändler anmelden müssten, schrieb Cook in einem Gastbeitrag im Magazin “Time”. Dadurch sollten Verbraucher nachverfolgen können, wann ihre Daten an wen verkauft worden seien, erläuterte Cook. Die “Data Broker”, die Nutzerdaten wie E-Mail-Adressen oder Anschriften aus verschiedenen Quellen beziehen, bündeln und weiterverkaufen, sind in den USA besonders aktiv. Cook spricht sich schon seit längerer Zeit für einen strikteren Schutz der Privatsphäre aus und distanziert sich damit auch gezielt von anderen Tech-Unternehmen wie Google und Facebook. Apple sei nicht darauf angewiesen, Geld mit Nutzerdaten zu verdienen, weil man auf den Verkauf von Geräten setze.Cook bekräftigte zugleich die Forderung nach einer Datenschutz-Gesetzgebung in den USA. Der Apple-Chef hatte bereits mehrfach die seit vergangenem Jahr geltende EU-Datenschutzgrundverordnung als Vorbild gelobt. Zahlreiche Datenmissbrauchsskandale haben auch in den USA die Forderung nach einer strengeren Regulierung befeuert. In dieser Woche ist erneut ein riesiger Datensatz mit gestohlenen Log-in-Informationen aufgetaucht. Enthalten seien 773 Millionen E-Mail-Adressen und über 21 Millionen im Klartext lesbare unterschiedliche Passwörter, berichtete der australische IT-Sicherheitsexperte Troy Hunt. Der Security-Experte erklärte, es handle sich um den größten einzelnen Datensatz dieser Art, mit dem er bislang zu tun gehabt habe.